Bärlauch

Der Bärlauch ist eine lang bekannte Heil- und Gewürzpflanze, die ihren Ursprung schon vor vielen Tausend Jahren gefunden hat: Sogar in der Mittelsteinzeit wurde Bärlauch verzehrt. Heute ist das Lauchgewächs fast überall in Europa zu finden, mit Ausnahme der mediterranen Region. Dennoch gilt der wildwachsende Bärlauch in vielen Regionen Deutschlands als extrem gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Im Süden hingegen, vor allem an Seen und Flüssen, ist er im Frühjahr zwischen März und Mai in größeren Beständen zu finden.

Inhaltsangabe
  1. Gesundheitspotential
  2. Wo und wie gedeiht Bärlauch am besten?
  3. Bärlauch länger haltbar machen
  4. Verwendung in der Küche
  5. Verschiedene Formen
  6. Medizinische Studien und Erkenntnisse

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Bärlauch

VitalstoffMenge je 100g
Kalium76.00 mg
Calcium50.00 mg
Phosphor22.00 mg
Magnesium2.00 mg
Eisen9.00 mg
Vitamin C0.00 mg

Eine Quelle voller Mineralstoffe

Obwohl der Bärlauch auf den ersten Blick etwas unscheinbar erscheint, so steckt doch einiges in ihm. Viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe sind in dem Lauchgewächs zu finden, darunter zum Beispiel Vitamin A für die Augen, Kalium für den Energiestoffwechsel und Vitamin B1, welches für viele Bereiche wie das Herz und die Psyche wichtig ist. Auch Kalium und Magnesium sind in guten Mengen im Bärlauch enthalten.

Ein großartiger Vitamin-C-Lieferant

Im Bärlauch ist eine große Menge Vitamin C enthalten. Bereits 100 Gramm des Gewächses reichen aus, um den Tagesbedarf zu decken, das ist sogar deutlich mehr als in der Orange steckt, die als Vitamin-C-Bombe unter den Früchten gilt. Vitamin C ist für den menschlichen Körper sehr wichtig, schützt es doch das Immunsystem und wirkt gegen freie Radikale. Des Weiteren wirkt es antibakteriell und antioxidativ, wodurch es nicht nur vor der Grippe, sondern vor vielen anderen Krankheiten einen guten Schutz bietet.

Zur Stärkung des Herzens

Der Bärlauch ist nah mit der Zwiebel, dem Schnittlauch und dem Knoblauch verwandt und wird daher auch wilder Knoblauch genannt. Entsprechend sind im Bärlauch Schwefelverbindungen zu finden, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Allicin wird durch das Abschneiden und Schneiden der Pflanze freigesetzt und ist nicht nur für den knoblauchähnlichen Geschmack und Geruch verantwortlich. Allicin gilt als natürliches Antibiotikum, das gegen viele Bakterien und Pilze wirkt. Des Weiteren wirkt es sich senkend auf den Cholesterinspiegel aus und hilft Schlaganfälle und Herzinfarkte vorzubeugen.

Für eine verbesserte Blutbildung

Eine weitere Besonderheit des Bärlauchs ist der Gehalt an Chlorophyll. Dabei handelt es sich um einen grünen Pflanzenfarbstoff, der sowohl die Blutbildung als auch die Sauerstoffversorgung verbessert. Des Weiteren hilft das Chlorophyll bei der Entgiftung von gesundheitsschädlichen Stoffen, die unter anderem als krebserregend gelten.

Hilfreich bei der Entgiftung

Die Kombination aus Vitamin C, Chlorophyll und Schwefel macht den Bärlauch zu einer beliebten Zutat bei Entgiftungskuren. Sowohl Giftstoffe als auch Schwermetalle können durch den Verzehr von Bärlauch leichter ausgeschieden werden.

Im Kampf gegen den Krebs

Im Bärlauch ist ein ätherisches Öl enthalten, dessen Bestandteil Diallyl Disulfid ist. Dies wiederum gilt als abtötend gegenüber unterschiedlichen Krebszellen und wirkt vor allem hilfreich bei Brustkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs. Der ebenfalls als gegen Krebs wirkende Stoff Allicin tut sein Übriges hinzu.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

Wenn Sie im Frühjahr auf frischen Bärlauch von der Wiese zurückgreifen möchten, müssen Sie bei der Ernte vorsichtig sein. Einerseits ist das Maiglöckchen dem Bärlauch sehr ähnlich, andererseits auch der Aronstab und die Herbstzeitlose. Bei allen drei Pflanzen handelt es sich um giftige Exemplare, deren Verzehr sogar einen tödlichen Ausgang haben kann. Wenn das entsprechende botanische Wissen also nicht vorhanden ist, sollte Bärlauch lieber frisch auf dem Wochenmarkt oder fertig verarbeitet als Gewürz im Supermarkt erworben werden.

Wo und wie gedeiht Bärlauch am besten?

Wenn Sie weder das Risiko der Verwechslungsgefahr in freier Natur eingehen möchten, noch auf gekaufte Produkte zurückgreifen wollen, können Sie Bärlauch auch relativ einfach selbst anbauen. Damit der Bärlauch am besten gedeiht, benötigt er einen humosen und leicht feuchten Boden. Am besten im Halbschatten unter Bäumen. Allerdings breitet sich ein wohlfühlender Bärlauch schnell und nahezu unkontrollierbar aus, sodass Sie rechtzeitig Jäten müssen. Eine Rhizomsperre kann die Ausbreitung unter Kontrolle bringen. Idealerweise pflanzt man gleich eine Bärlauchpflanze ein, denn die Aussaat der Samen benötigt einiges an Geduld: Bis zur ersten Ernte können bis zu 24 Monate vergehen.

Bärlauch länger haltbar machen

Da die Bärlauchsaison relativ kurz ist, man aber sicherlich auch weiter im Sommer das Gewürz verwenden möchte, empfiehlt es sich, den Bärlauch etwas länger haltbar zu machen. Dazu sollte das Stielende entfernt und der Bärlauch dann in einem mit etwas Wasser gefüllten Tiefkühlbeutel gelegt werden. Gut verschlossen verlängert man so die Haltbarkeit um etwa zwei Wochen. Es ist aber auch möglich, den Bärlauch einzufrieren, dazu muss er zuvor gründlich gewaschen und getrocknet werden. Allerdings müssen auf diese Weise leider ein paar Aromaeinbußen hingenommen werden. Eine weitere Möglichkeit der Konservierung ist die Verarbeitung zu einem Pesto oder Öl, dann bleibt das Produkt über viele Monate lang haltbar.

Verwendung in der Küche

Generell ist die gesamte Pflanze essbar, in der Regel werden aber hauptsächlich die Blätter und der Stängel als Gewürz verwendet. Mit Bärlauch lassen sich zum Beispiel sehr gut Dips, Cremes und Brotaufstriche herstellen

Verschiedene Formen

Am besten schmeckt der Bärlauch wie viele andere Kräuter auch natürlich frisch. Da dies aber nur drei Monate im Jahr möglich ist, ist das Gewürz auch getrocknet erhältlich. Zwar kommt es bei der Trocknung zu Geschmackseinbußen, die typische Note ist dennoch weiterhin vorhanden.

Medizinische Studien und Erkenntnisse

Zur Regulierung des Blutdrucks
Es ist bekannt, dass Knoblauch hilfreich bei Bluthochdruck wirkt. Nun haben Wissenschaftler des Georgetown University Medical Centers in den USA in einer Studie festgestellt, dass der Bärlauch sogar einen noch besseren Effekt auf den Blutdruck hat. In einer 45-tägigen Versuchsphase ist bei den Probanden der Bluthochdruck signifikant reduziert worden. Zur Studie.