Cranberrys

Cranberrys oder auch großfrüchtige Moosbeeren gehören zur Gattung der Heidelbeeren und stammen ursprünglich aus den Hochmooren im Osten Nordamerikas. Die kleinen roten Früchte mit herb-saurem Geschmack zählen aufgrund ihrer vielen wertvollen Inhaltsstoffe zu den sogenannten "Superfoods". Sie sind in der Küche vielseitig einsetzbar und enthalten Vitamine, Antioxidantien, Mineral- und Nährstoffe, welche u.a. die Zellgesundheit stärken, den Cholesterinspiegel senken und Entzündungen bekämpfen.

Inhaltsangabe
  1. Gesundheitspotential
  2. Nebenwirkungen von Cranberrys
  3. weitere Anwendungsgebiete - Verwendung in der Kosmetik
  4. Lagerung
  5. Verwendung in der Küche
  6. Verschiedene Formen
  7. Studien zur gesundheitlichen Wirkung von Cranberrys

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Cranberrys

VitalstoffMenge je 100g
Natrium2.00 mg
Kalium85.00 mg
Calcium8.00 mg
Phosphor13.00 mg
Magnesium6.00 mg
Eisen0.30 mg
Vitamin A (Äquivalent)3.00 mcg
Vitamin E1.20 mg
Vitamin B10.01 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.02 mg
Vitamin B3 (Niacin)0.10 mg
Vitamin B60.06 mg
Vitamin C13.30 mg

Vitamin- und Mineralbombe

Bei den nordamerikanischen Ureinwohnern ist die heilsame Wirkung der Cranberrys Teil ihres über Generationen überlieferten Wissens. Auch in der westlichen Welt weiß man immer mehr die gesundheitsfördernde Wirkung dieser Früchte zu schätzen. So verfügen sie über entzündungshemmende, antiadhäsive, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften. Cranberrys sind außergewöhnlich reich an sekundären Pflanzenstoffen, wie an Polyphenolen und Anthocyanen. Ihr hoher Vitamin C-Gehalt verstärkt deren positive Wirkung. Zudem enthalten Sie viele lebenswichtige A- und B-Vitamine, Kalium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Calcium und Natrium. Ihr Gehalt an Eiweiß, Fett und Ballaststoffen ist im Vergleich niedrig.

Hoher Anteil an Proanthocyanidinen vom Typ A

Cranberrys enthalten sehr viele hochwirksame, wertvolle Antioxidantien in Form von A-Proanthocyanidinen, welche die Körperzellen vor Schädigungen durch freie Radikale aus der Umwelt und Nahrung bewahren. Die Effekte freier Radikaler werden für Diabetes, Krebs, rheumatische Erkrankungen, Arteriosklerose und vorzeitige Hautalterung verantwortlich gemacht. Wie Wissenschaftler herausfanden, gehören 95% der Proanthocyanidine in Cranberrys dem A-Typ an, während es bei Äpfeln nur 15% sind. (Quelle) Viele andere Früchte enthalten häufig die weniger effektiven B-Proanthocyanidine.

Positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System

Canberrys haben einen sehr hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, zu denen auch Polyphenole und Antioxidantien gehören. Proanthocyanidine (PCAs), mit einer stärkeren antioxidativen Wirkung als Vitamin C, bewahren unsere Zellen von schädlichen oxidativen Einflüssen. Sie verlangsamen den Zellalterungsprozess, stärken die Gefäße und somit das gesamte Herz-Kreislauf-System.

Stärkung des Immunsystems

Cranberrys neutralisieren durch antioxidative Eigenschaften freie Radikale, welche unsere Immunzellen direkt schädigen können. Zudem bekämpfen ihre antimikrobiellen Inhaltsstoffe Viren, Pilze und Bakterien. Durch den Genuss der Beeren bildet der Organismus einen erhöhten Spiegel entzündungshemmender Stoffe, sodass Erreger weniger Chancen haben sich auszubreiten.

Bei Erkältungen und Vitamin C-Mangel

Der hohe Vitamin C-Anteil der Beeren schützt vor Erkältungen und grippalen Infekten. Bei Vitamin C-Mangelzuständen bewirken sie einen Ausgleich.

Bei Harnwegsinfektionen und Blasenentzündung

Cranberrysaft, Cranberrypulver und -tabletten werden traditionell zur Behandlung und Vorbeugung von Blasen- und Harnwegsinfekten eingesetzt. Obwohl es nur wenige Studien gibt, die den positiven Effekt der Beeren diesbezüglich nachweisen, haben Forscher die Vermutung, dass Cranberrys die Ansiedlung der Krankheitserreger an der Blaseninnenwand verhindern können. Zudem sollen sie die Ausbreitung der Entzündung durch antibakterielle Bitterstoffe hemmen. Laut einer amerikanischen Studie der University of Wisconsin-Madison bekämpfen die in den Früchten enthaltenen A-Proanthocyanidine den Bakterienstamm Escheria coli, welcher der Auslöser der meisten Blasenentzündungen ist.

Gegen Infektionen in Mund

Antioxidantien in den Früchten verhindern, dass sich kariesbegünstigende Bakterien an Zahnfleisch, Zahnschmelz und Mundschleimhaut ansiedeln. Dies konnte eine israelische Studie belegen, in der man ein aus den Beeren insoliertes Antioxidans einem Mundwasser zusetzte. Cranberryprodukte können Zahnbelag, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis bekämpfen, jedoch sollte man nach ihrem Genuss eine Stunde mit dem Zähneputzen warten. (Zur Studie von 2004)

Gegen Magenerkrankungen

Die in Cranberrys enthaltene Kombination aus A-Proanthocyaniden und Vitamin C helfen, durch ihre starke antioxidative Wirkung Magengeschwüre zu verhindern. Diese Stoffe bekämpfen das aggressive Bakterium Helicobacter pylori, welches die Magenschleimhaut angreift und im schlimmsten Fall Magenkrebs herbeiführen kann.

Bei Arteriosklerose

Menschen, die an Arteriosklerose leiden, bestätigen nach einer Cranberrykur eine positive Wirkung. Dies liegt wahrscheinlich an dem hohen Gehalt an Anthocyanen in den Beeren. Diese sekundären Pflanzenstoffe verhüten Ablagerungen in den Gefäßen. Auch sollen Cranberrys die Elastizität der Gefäße verbessern.

Bei Krebs

Potente Antioxidantien in Cranberrys bekämpfen den zellzerstörenden Effekt von freien Radikalen. Zudem bremsen Proanthocyanidine (PACs) bestimmte Sauerstoffmoleküle aus, welche auf die Tumorzellenbildung spezialisiert sind. So kann das Wachstum mutierter Zellen gehemmt werden, was sogar zum Zelltod führen kann.

Nebenwirkungen von Cranberrys

Wenn Sie an Nierensteinen leiden, sollten Sie den Verzehr von Cranberrys einschränken, da bestimmte Inhaltsstoffe eventuell eine Neubildung der Steine begünstigen können. Zudem können sich die Früchte gegebenenfalls auf die Blutgerinnung auswirken. Rohe Cranberrys beeinträchtigen die Resorption von medizinischen Wirkstoffen, deren Aufnahme über die Darmschleimhaut geschieht. Essen Sie die rohen Früchte nur in Maßen, da größere Mengen zu Verstopfungen und Blähungen führen.

Anwendung in der Kosmetik

Aus den Samen der Früchte wird wertvolles Öl für Kosmetikprodukte gewonnen, welches einen hohen Anteil an Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren sowie an Vitaminen der E-Gruppe besitzt. Letztere sorgen für eine lang anhaltende Oxidationsstabilität und somit für eine gute Haltbarkeit des Öls. Cranberrysamenöl eignet sich besonders für reife, trockene Haut. Es schützt aufgrund antioxidativer Eigenschaften vor schädigenden Umwelteinflüssen. Entzündungshemmende Inhalte wirken zudem gegen unreine Haut und Hautkrankheiten.

Cranberrys richtig lagern

Frische Beeren können Sie problemlos mehrere Wochen in einem Frischhaltebeutel oder einer mit Belüftungslöchern versehenen Verpackung im Kühlschrank lagern. Im Gefrierfach halten sich Cranberrys rund 1 Jahr bei minus achtzehn Grad. Getrocknete Früchte haben den Vorteil einer fast unbegrenzten Haltbarkeit, solange sie in einem fest verschlossenen Gefäß oder in der Originalpackung aufbewahrt werden.

Verwendung in der Küche

Frische Beeren für herzhafte Gerichte

Frische Cranberrys eignen sich aufgrund ihrer herben Säure ideal für die Zubereitung von herzhaften Gerichten, während die erheblich süßeren, getrockneten Beeren toll zu Müsli, Desserts und Gebäck harmonieren. Im September bis November können Sie hierzulande in gut sortierten Geschäften frische Früchte kaufen, die zum Beispiel für eine süß-säuerliche Cranberrysauce zum Truthahn oder ein Chutney verwendet werden können. Gekochte Beeren haben einen wesentlich geringeren Vitamin-C-Gehalt, wie die rohen Früchte.

Getrocknete Cranberry für Süßes und Salat

Trockenfrüchte besitzen wesentlich mehr Süße und werden daher gern zur Zubereitung von Desserts und Gebäck verwendet. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel das wärmempfindliche Vitamin C, werden durch den Trocknungsprozess reduziert, aber sie verfügen dennoch über einen hohen Gesundheitsnutzen. Bereits zum Frühstück können Sie mit einer Handvoll dieser Powerfrüchte Ihr Porridge oder Müsli aufwerten. In Haferkeksen sind Cranberrys ebenso köstlich wie auf einem frischen Blattsalat mit Walnüssen und Fetakäse. Bei der kulinarischen Verwendung getrockneter Beeren sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mischen Sie die Früchte in einen Apfelstrudel, eine Quarkspeise oder einen Rührkuchen!

Verschiedene Formen

Wer die Möglichkeit hat, sollte Cranberrys in kleine Mengen frisch zu sich nehmen, da sie in dieser Form alle wichtigen Vitalstoffe enthalten. Besonders gesundheitsfördernd sind zudem gefrorene Beeren. Getrocknete Früchte sind auch sehr gesund, aber sie enthalten weniger Vitamine, weniger Eiweiß - dafür mehr Zucker, mehr Fett, mehr Kohlenhydrate und mehr Ballaststoffe als frische Cranberrys. Ausgleichend ist ihr Gehalt an Mineralstoffen höher. In Bezug auf andere Formen ist unklar, ob nun Cranberrysaft, -tabletten oder -pulver am besten wirken. Eine französische Studie zeigte, dass Cranberrypulver mit Proanthocyanidingehalt vor Blasenentzündungen schützen konnte. (Studie)

Studien über die gesundheitliche Wirkung von Cranberrys

Eine koreanische Studie aus dem Jahre 2011 zeigt, dass Cranberrys den Cholesterinspiegel senken können und somit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sechs Wochen lang erhielten Ratten Cranberrypulver in ihrem Futter. Danach waren bei ihnen niedrigere Entzündungswerte und ein höherer Gehalt an "gutem" HDL-Cholesterin im Blut messbar, als bei der Vergleichsgruppe, die kein Pulver bekam. HDL-Cholesterin ist der natürliche Kontrahent von "schlechtem" LDL-Cholesterin. Zur Studie.