Karpfen

Bereits die Römer züchteten den Karpfen in Aquakulturen, weil sie seinen Nutzen für die Gesundheit schätzten. Später übernahmen die Mönche die Zucht in eigens angelegten Teichen. Besonders zur Fastenzeit, in der der Fleischkonsum untersagt ist, galt der Fisch als beliebte Alternative. Der Karpfen ist wahrlich ein Fisch mit langer Tradition. Noch heute landet er aufgrund seines Geschmacks sowie wertvollen Inhaltsstoffen besonders häufig auf dem Teller.

Inhaltsangabe
  1. Gesundheitspotential
  2. Zubereitung und Lagerung
  3. Verwendung in der Küche
  4. Verschiedene Arten

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Karpfen

VitalstoffMenge je 100g
Natrium30.00 mg
Kalium378.00 mg
Calcium63.00 mg
Phosphor216.00 mg
Magnesium51.00 mg
Eisen0.70 mg
Vitamin A (Äquivalent)44.00 mcg
Vitamin E0.50 mg
Vitamin B10.07 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.05 mg
Vitamin B3 (Niacin)1.90 mg
Vitamin B60.15 mg
Vitamin C1.00 mg

Der Karpfen- nicht nur zu Weihnachten ein Genuss

Der Karpfen hat sich als traditionelles Weihnachtsessen einen Ruf gemacht. Jedoch ist er das ganze Jahr über erhältlich. Im Hinblick auf seine gesunden Inhaltsstoffe ist dies nur von Vorteil.

Fett aber nicht zu fett

Woher das Vorurteil, Karpfen sei ein sehr fetthaltiger Fisch, stammt, weiß niemand so genau. Zwar gehört der Fisch nicht zu den mageren Meeresbewohnern, sein Fettgehalt bleibt jedoch weit hinter den Erwartungen vieler Menschen. Gerade das macht den Karpfen so wertvoll für die Gesundheit. Immerhin handelt es sich bei den Fetten um gesundes Omega-3, welches sich in vieler Hinsicht positiv auf den Stoffwechsel auswirkt. Beispielsweise senkt es sowohl den Blutdruck als auch den Cholesterinspiegel. Dadurch sinkt das Risiko, Infarkte oder Schlaganfälle zu erleiden. Überdies fördert Omega-3 die Gedächtnisleistung sowohl im Alter als auch bei Konzentrationsstörungen wie ADHS, die meistens im Kindesalter auftreten. Weitere nützliche Effekte konnten Forscher auch bezüglich der Schlafqualität oder der Behandlung von Arthrose, Diabetes oder sogar Krebs feststellen.

Phosphor für starke Knochen

Überdies stecken zahlreiche wertvolle Mineralstoffe in Karpfen. Phosphor ist ein essentielles Spurenelement, welches der Körper vordergründig für die Erhaltung der Knochendichte sowie dem Aufbau von Zahnschmelz und Nägeln benötigt. Eine ausreichende Zufuhr schützt vor Osteoporose, auch Knochenschwund genannt.

Eisen erhöht den Sauerstofftransport

Eine hohe Konzentration weist auch der Mineralstoff Eisen auf. Eisen verbessert den Sauerstofftransport, da es die Anzahl der Erythrozyten (der roten Blutkörperchen) erhöht. Organe arbeiten aufgrund der besseren Versorgung effektiver. Auch die Gedächtnisleistung steigt.

In Karpfen stecken wertvolle Vitamine

Nicht zu vergessen ist der hohe Vitamin-A-Anteil des Karpfens. Wie wir alle wissen, stärkt das Vitamin die Sehkraft. Darüber hinaus fördert es die Hormon Produktion, bildet Schleimhäute, unterstützt das Wachstum und stärkt das Immunsystem. Besonders Schwangere profitieren von einer reichlichen Vitamin-A-Zufuhr, da der Körper daraus die Plazenta bildet und eine gesunde Entwicklung des Embryos fördert.

Zubereitung und Lagerung

Bei einer Aufbewahrung im Kühlschrank mit einer Temperatur von +2°C bis +6°C hält sich frischer Karpfen maximal einen Tag. Ist der Fisch bereits verarbeitet, beispielsweise geräuchert, verlängert sich die Haltbarkeit geringfügig. Konserven sind dagegen fast unbegrenzt haltbar. Nach dem Öffnen ist aber auch hier ein schneller Verzehr erforderlich. Einzig in der Tiefkühltruhe bleibt Karpfen bis zu fünf Monaten genießbar.

Karpfen ist anspruchslos und gleichzeitig unglaublich vielseitig. Zwar weist der Fisch viele Gabelgräten auf, sind diese jedoch erstmal entfernt, lässt sich das Fleisch braten, grillen oder kochen. Bei der Zubereitung des Karpfens empfiehlt sich eine geringe Hitzezufuhr, um das Aroma zu bewahren. Echte Genießer schätzen übrigens nicht nur das relativ magere Fleisch, sondern lassen beim Fischhändler auch die Zunge, den Samen sowie die Karpfenmilch mitgeben. Aus diesen Zutaten entstehen schmackhafte, pochierte oder ebenfalls gebratene Beilagen.

Verwendung in der Küche

In vielen Haushalten kommt der Karpfen an Weihnachten oder zum Jahreswechsel als "Karpfen Blau" auf den Tisch. Das traditionelle Rezept besteht aus einem ungeschuppten Karpfenfilet, einem Essigsud, Butter und vorwiegend Wurzelgemüse wie Rote Bete oder Meerrettich, aber auch Salzkartoffeln. Etwas exotischer kommt der Karpfen im Knusperteig daher, eine Variante, die die Chinesen gerne verzehren. Aber auch als einfaches gebratenes Filet mit beliebigen Beilagen ist der Fisch immer wieder eine Delikatesse.

Verschiedene Arten

Ebenso vielseitig wie die Zubereitungsformen sind die Arten des Fisches. Erhältlich sind:

  • Spiegelkarpfen, welche lediglich drei Schuppenreihen aufweisen
  • Leder- oder Nachtkarpfen, welche fast schuppenlos sind
  • Schuppenkarpfen, der Name lässt es vermuten, diese Art ist mit Schuppen übersät. Das macht sie vor allem an Silvester beliebt. Ein altes Ritual verheißt Geldsegen im neuen Jahr, bewahrt jemand eine Schuppe in seinem Portemonnaie auf.
  • Marmorkarpfen, eine sehr rare und teure Art, die als Delikatesse gilt
  • Silberkarpfen, ist dem Marmorkarpfen sehr ähnlich, besitzt aber sehr filigrane, silberne Schuppen