Preiselbeeren

Nicht nur im hohen Norden lieben die Menschen Preiselbeermarmelade. Mittlerweile verleiht die in schwedischen Wäldern beheimatete rote Beere in ganz Europa vielen Gerichten eine herbe Note. Ob ihre Anhänger auch wissen, welch positive Auswirkung sie auf die Gesundheit hat?

Inhaltsangabe
  1. Gesundheitspotential
  2. Lagerung
  3. Verwendung in der Küche
  4. Verschiedene Formen
  5. Verwechslungsgefahr mit Cranberrys

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Preiselbeeren

VitalstoffMenge je 100g
Natrium2.00 mg
Kalium77.00 mg
Calcium14.00 mg
Phosphor10.00 mg
Magnesium6.00 mg
Eisen0.50 mg
Vitamin A (Äquivalent)4.00 mcg
Vitamin E1.00 mg
Vitamin B10.02 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.02 mg
Vitamin B3 (Niacin)0.10 mg
Vitamin B60.01 mg
Vitamin C12.00 mg

Strauchfrucht mit langer Tradition in der Naturheilkunde

Dass die Preiselbeere ein wahres Geschenk für die Gesundheit ist, wussten schon die nordamerikanischen Indianer, die ihren Saft zur Wundheilung verwendeten. Seitdem ist die rote Strauchfrucht nicht mehr aus der Naturheilkunde wegzudenken. Auch Hildegard von Bingen schloss sich mit Überzeugung den Kenntnissen über die Preiselbeere an und empfahl sie Frauen mit Menstruationsbeschwerden als Heilmittel gegen Regelschmerzen oder Verstopfungen beim Blutfluss.

Kalorienarm

Fettarm sind ja eigentlich alle Obstsorten, doch vor allem die Preiselbeere besitzt einen sehr hohen Wassergehalt. Bei fast 90 % Flüssigkeit bleibt nicht mehr viel Platz für Fruchtzucker. Dementsprechend bringt die Preiselbeere kaum Kalorien auf die Waage. Noch dazu ist sie sehr chromhaltig. Der Mineralstoff kurbelt den Stoffwechsel an und macht die Beere somit zu einem regelrechten Fatburner.

Reich an Vitaminen und Mineralstoffen

Preiselbeeren stecken voller gesunder Inhaltsstoffe. Ein besonders hohes Vorkommen haben die Vitamine und Mineralstoffe:

  • Magnesium - wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion, wirkt beruhigend bei Stress
  • Calcium - stärkt die Knochen
  • Kalium - reguliert den Wasserhaushalt
  • Vitamin C - wichtig für das Immunsystem
  • Beta Carotin - schützen das Herz, stärken die Gehirnleistung sowie die Sehkraft und das Immunsystem

Weiterhin kommen auch Spuren von Eisen, Kupfer und Vitamin E in der Preiselbeere vor.

Bewährte antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung

Da sie aus dem Norden stammen sind Preiselbeeren frostresistent und kälteunempfindlich. Es heißt, die Frucht gebe ihre Widerstandsfähigkeit an den Menschen weiter, der sie verzehrt. Forscher gehen mittlerweile davon aus, dass die Preiselbeere zur Behandlung vieler Krankheiten dient. Ihre antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften helfen bei:

  • Blasensteine
  • einen hohen Cholesterinspiegel
  • Gicht
  • Fieber
  • Durchfall
  • Bettnässen
  • Husten
  • Appetitlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Nierenbeckenentzündungen
  • Rheuma
  • zur Vorbeugung eines Herzinfarktes

Eine Preiselbeer-Kur hilft bei Blasenentzündungen

Bekannt ist die Preiselbeere aber vordergründig für ihre effektive Wirksamkeit bei Harnwegserkrankungen. Dieser Nutzen war bereits den Naturvölkern Nordamerikas bewusst. Zurückzuführen ist die heilende Wirkung auf den antibakteriellen sowie entzündungshemmenden Inhaltsstoff Procyanidin. Bei der Gruppe der Proanthocyane handelt es sich um sogenannte kondensierte Tannine, welche verhindern, dass sich das Bakterium E.coli an die Zellen des Harntrakts bindet. Aus diesem Grund gelten Preiselbeeren als natürliches Heilmittel bei Harnträufeln, ständigem Harndrang, Reizblase und einer Blasenentzündung. Insbesondere bei letztgenannter Beschwerde findet die Preiselbeere häufig Anwendung. Auf eine entzündete Blase wirkt die Frucht

  • antibakteriell
  • beruhigend
  • entzündungshemmend
  • harntreibend
  • adstringierend (blutstillend, austrocknend)

Blatt oder Frucht- was ist gesünder?

Nicht nur in den roten Früchten stecken zahlreiche vitale Inhaltsstoffe. Die Blätter der Pflanze sind sogar noch gesünder. Aus diesem Grund eignet sich die Preiselbeere nicht nur zum Verzehr, sondern dient auch der äußeren Anwendung, beispielweise als Tinktur oder in Umschlägen. Während die Beeren mit Wirkstoffen wie Apfel-, Zitronen-, Oxal- und Bernsteinsäure, Gerbstoffen, Pektinen und Vitaminen punkten, enthalten die Blätter Ericolin, Arbutin und ebenfalls Gerbstoffe die noch förderlicher für die Gesundheit sind.

Preiselbeeren richtig lagern

Preiselbeeren sind reich an Benzoesäure, die für eine lange Haltbarkeit der Früchte sorgt. Selbst frische Beeren halten im Kühlschrank bis zu acht Wochen. Das Einfrieren verlängert diese Dauer noch um ein Vielfaches. Darüber hinaus existiert noch die Variante des Einmachens. Mittels der Konservierung schwindet der saure Geschmack. Nach einiger Zeit gleichen die roten Beeren mit ihrer Süße und der Konsistenz Rosinen, die sich wunderbar im Frühstücksmüsli machen.

Da der Handel häufig nur verarbeitete Früchte anbietet, empfiehlt es sich durchaus einen eigenen Strauch im Garten zu kultivieren. Bei richtiger Standortwahl (halbschattig bis sonnig) ist das Gewächs anspruchslos, verspricht aber eine reiche Ernte.

Verwendung in der Küche

Eigentlich schmeckt die Preiselbeere herb und säuerlich. Viele Menschen kennen sie aber als süße Krönung auf dem Camembert, gebackenen Birnen und Wildgerichten, als Marmelade auf dem Brot, in Backwaren, Desserts oder als Saft. Durch das Einkochen verschwindet die Säure. Leider setzen Hersteller den Endprodukten trotzdem sehr viel Zucker zu. Eine weitere Verwendungsart, die noch dazu einen heilenden Effekt besitzt, ist das Aufbrühen als Mischtee. Geeignete Varianten sind die Kombination aus Preiselbeeren und

  • Goldrute
  • Hauhechel
  • Kamille
  • oder Birke.

Verschiedene Formen

Im Handel ist die Preiselbeere oftmals als Tee, Granulat oder Saft zu finden. Um Patienten eine hohe Konzentration der wertvollen Inhaltsstoffe zu ermöglichen, sind Preiselbeeren auch in Form von Kapseln erhältlich. Bereits im Mundraum tötet das Nahrungsergänzungsmittel schädliche Keime und Bakterien an den Mundschleimhäuten ab. Im Vergleich zu Antibiotika handelt es sich bei diesen Präparaten um reine Naturheilmittel, die keine Nebenwirkungen besitzen. Dieser Vorteil bewahrt eine gesunde Darmflora.

Verwechslungsgefahr mit der amerikanischen Cranberry

Die Preiselbeere stammt aus Europa, weist aber viele Ähnlichkeiten mit der amerikanischen Cranberry auf. Diese verdrängt die heimische Beere deshalb zunehmend. Beide Früchte sind jedoch eng miteinander verwandt (gehören zu der Familie der Heidelbeeren) und besitzen viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Die Preiselbeere kann vor allem mit Phenosäure und Gerbstoffen punkten. Diese erzeugen die entzündungshemmende Wirkung. Cranberrys enthalten viel Proanthocyanidine, welche die Körperzellen vor Schädigungen durch freie Radikale schützen.

Tipp: Verbraucher können sich die Verfügbarkeit beider Früchte zu Nutze machen, indem sie saisonbedingt einkaufen. Preiselbeeren reifen im August und sind bis in den Oktober erhältlich. Frische Cranberrys kommen dagegen im Januar ins Angebot der Supermärkte.

Übrigens ist die Preiselbeere auch unter folgenden Bezeichnungen bekannt:

  • Moosbeere
  • Riffelsbeere
  • Klosterbeere
  • Kranichbeere
  • Klunderbeere
  • Kronsbeere