Spargel

Spargel ist eine der wenigen Saisongemüsesorten, die jedes Jahr wieder für Aufsehen sorgen. Zum einen, weil sich viele erfreuen, wenn die langen weißen Stangen endlich wieder erhältlich sind und sich untereinander über die besten Spargelrezepte austauschen, andererseits, weil die Preise immer wieder für Diskussionen sorgen. Fakt ist jedoch, dass der Spargel nicht nur sehr beliebt, sondern auch sehr gesund ist.

Inhaltsangabe
  1. Gesundheitspotential
  2. andere Anwendungsgebiete
  3. Lagerung
  4. Verwendung in der Küche
  5. Verschiedene Formen
  6. Medizinische Studien und Erkenntnisse

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Spargel

VitalstoffMenge je 100g
Natrium4.00 mg
Kalium203.00 mg
Calcium26.00 mg
Phosphor46.00 mg
Magnesium18.00 mg
Eisen0.70 mg
Vitamin E0.11 mcg
Vitamin B10.11 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)1.00 mg
Vitamin B3 (Niacin)0.06 mg
Vitamin B620.00 mg
Vitamin C0.00 mg

Von der Heilpflanze zur Delikatesse

Lange bevor man den leckeren Geschmack des Spargels zu schätzen wusste, war er bereits als Heilpflanze bekannt. Im alten China, Griechenland und Ägypten wurde der wilde Spargel als Mittel gegen Husten, Geschwüre und Blasenbeschwerden genutzt, in Indien bezeichnete man den Spargel gar als "Heiler von hundert Krankheiten" und auch heute spielt er noch eine wichtige Rolle in der ayurvedischen Medizin. Die alten Römer haben es dann geschafft, den Spargel zu einem Leckerbissen zu machen, indem sie den ursprünglich bitteren Geschmack des wilden Spargels durch Züchtung weitestgehend entfernen konnten, sodass er heute lecker und gesund gleichermaßen ist.

Zum Schutz der Darmflora

Obwohl der Ballaststoffgehalt des Spargels im Vergleich zu anderen Gemüsearten nicht allzu hoch ist, ist es doch ein bestimmter Ballaststoff, der den Spargel besonders wertvoll macht: das Inulin. Inulin gilt als Präbiotikum - als Nahrung für nützliche Darmbakterien. Wenn die Darmbakterien Inulin verzehren, entstehen dadurch kurzkettige Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und den Fett- und Zuckerstoffwechsel unterstützend regulieren. Also ein durchaus positiver Effekt für die Darmflora.

Zur Entwässerung

Unter anderem ist die im Spargel enthaltene L-Asparaginsäure dafür verantwortlich, dass der Spargel für seinen entwässernden Effekt bekannt ist. Die Nierentätigkeit wird gefördert und die Wasserausscheidung wird beschleunigt, weshalb der Spargel sehr gut bei Blasenentzündungen ist.

Zur Entgiftung

Pro 100 Gramm Spargel befinden sich etwa 28 Milligramm Glutathion im Gemüse. Dabei handelt es sich um eines der stärksten Antioxidantien, das hilfreich bei der Entgiftung von Schadstoffen aus dem menschlichen Körper sein kann und außerdem den oxidativen Stresspegel reduziert.

Zur Steigerung der Libido

Manch einer sagt dem Spargel allein aufgrund seiner Form schon eine anregende Wirkung nach. Tatsächlich regt der Genuss von Spargel die Durchblutung im männlichen Intimbereich an. Hinzu kommt, dass das Gemüse Vitamin E enthält, welches unter anderem für die Produktion und Ausschüttung von Sexualhormonen zuständig ist.

Die kleine Vitamin-Bombe

Im Spargel sind gleich mehr als zehn Vitamine enthalten, die sich allesamt positiv auf den menschlichen Körper auswirken. Besonders erwähnenswert sind dabei das für die Blutgerinnung wichtige und den Alterungsprozess hemmende Vitamin K, die vor allem für Schwangere notwendige Folsäure, das gegen freie Radikale wirkende Vitamin C.

Wichtiger Lieferant von Mineralstoffen

Nicht nur die Vitamine im Spargel überzeugen, sondern auch die Mineralstoffe. Kupfer wirkt sich positiv auf das Bindegewebe und die Gefäße aus, Zink unterstützt das Immunsystem und Schwefel trägt zur Entgiftung bei. Außerdem ist Eisen enthalten, was wichtig zum Sauerstofftransport in den roten Blutkörperchen ist.

Gesundheits-Tipp: Vorsicht bei Nierenleiden

Aufgrund der entwässernden Wirkung des Spargels muss natürlich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Menschen mit einem Nierenleiden, einem hohen Harnsäurewert und/oder eingeschränkter Herz- und Nierenfunktion sollten den Spargel daher nicht in zu großen Mengen verzehren.

Gesundheits-Tipp: Keine Sorge bei ungewöhnlichem Uringeruch

Nach dem Verzehr von Spargel tritt bei manchen Menschen ein ungewöhnlicher, beißender Uringeruch auf. Das hat keine gesundheitlichen Gründe und ist kein Hinweis auf eine mögliche Erkrankung. Das liegt schlicht und einfach daran, dass 40% der Menschen ein Enzym fehlt, das die schwefelhaltige Carbonsäure Asparagusinsäure abbauen kann. Auch das Fehlen des Enzyms ist nicht tragisch, sondern lediglich genetisch bedingt.

Spargel richtig lagern

Am längsten hält sich Spargel frisch, wenn er noch unbehandelt, also ungeschält und ungekocht, ist. Weißer Spargel wird am besten eingewickelt in einem feuchten Küchentuch im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert, wo er sich bis zu drei Tage frisch halten kann. Grüner Spargel hingegen muss aufrechtstehend gelagert werden, um länger frisch zu bleiben. Die Enden werden dabei wie Schnittblumen in kaltes Wasser getaucht, die Köpfe sollte zusätzlich mit Frischhaltefolie umwickelt werden. Wenn der grüne Spargel dann noch an einem Ort abgestellt wird, an dem ihn kein direktes Sonnenlicht trifft, hält er sich drei bis vier Tage frisch.

Verwendung in der Küche

Weißer Spargel wird ebenso wie violetter Spargel zunächst mit einem Spargelschäler geschält. Dazu beginnen Sie etwa ein bis zwei Zentimeter unterhalb des Kopfes und schälen bis zum Schnittende. Grüner Spargel hingegen muss nur am unteren Ende geschält werden. Für alle Spargelsorten gilt, dass eventuell holzige Enden abgeschnitten werden. Die Verwendungsmöglichkeiten von Spargel sind vielfältig, zum Beispiel in einer Suppe, blanchiert oder gekocht als Beilage oder als Hauptgericht. Auch auf Pizza, in Pasta oder im Salat verfeinert Spargel das Gericht.

Verschiedene Formen

Die am meisten verbreitete Art des Spargels im deutschsprachigen Raum ist der weiße Spargel, der erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt ist. Er wurde zufällig gezüchtet als man sich dazu entschlossen hatte, den Spargel abzudecken, um ihn vor wilden Tieren zu schützen. Aufgrund der Tatsache, dass an abgedeckten Spargel kein direktes Licht kommen kann, bildet es kein Chlorophyll und bleibt weiß. Mittlerweile wird er hauptsächlich unter der Erde angebaut und ist geschmacklich milder und zarter als der grüne Spargel. Eine weitere Spargelsorte ist der violette Spargel, der in Frankreich weit verbreitet ist. Er entsteht aufgrund der Tatsache, dass der Spargel etwa einen Tag länger Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist und dadurch Anthocyane bildet.

Medizinische Studien und Erkenntnisse

Spargel gegen Krebs
Eine Studie der State University of New Jersey hat ergeben, dass sich im Spargel Saponine befinden, die das Wachstum von Leukämiezellen irreversibel eindämmen können. Zur Studie.