Ingwer: Menstruationsschmerzen, PMS und Schwangerschaftsübelkeit sanft lindern

Ingwerknolle auf Holzbrett aufgeschnitten
Aufgeschnittener Ingwer - I-vista / pixelio.de

Über den gesamten Lebenszyklus hinweg verändert sich das hormonelle Gleichgewicht des weiblichen Organismus stetig. Jedoch gibt es einige Fixpunkte, an denen der Umbruch besonders stark bemerkbar ist. Nicht selten sorgen die hormonellen Ausnahmezustände für Probleme. Menstruationsschmerzen, das weitgehend unbekannte und daher oft nicht diagnostizierte PMS sowie die Schwangerschaftsübelkeit sind charakteristische Frauenleiden. Doch was viele Frauen nicht wissen, belegten unlängst verschiedene wissenschaftliche Studien. Die ayurvedische Wunderknolle, die Sie ganz leicht selbst einsetzen können, lindert alle beschriebenen Symptome. Die Rede ist vom Ingwer.

Aus einem Mädchen wird eine Frau

Der erste hormonelle Umschwung im weiblichen Organismus findet in der Pubertät zwischen dem neunten und 16. Lebensjahr statt, durch den ein Mädchen zu einer jungen Frau wird. Neben genetischen Veranlagungen ist für den Zeitpunkt der ersten Blutung vor allem das Gewicht entscheidend. Der Körper stellt vor der ersten Blutung sicher, dass er ausreichend genährt ist, um eine erfolgreiche Schwangerschaft zu garantieren. Neben den vor allem bei Eltern beklagten Stimmungsschwankungen wird durch die Hormone die erste Menstruationsblutung eingeleitet. Nicht selten kommt es vor, dass diese bis zur ersten Geburt stets schmerzhaft ist. Starke Unterleibskrämpfe, Rückenschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit vereinigen sich zu einem allmonatlichen Symposium. (4)

Primäre und sekundäre Regelschmerzen

Bis zu 50 % aller Frauen leiden jeden Monat unter Menstruationsschmerzen und fast jede Frau wird einmal in ihrem Leben mit Unterleibskrämpfen Bekanntschaft machen. (4) Obwohl bei weitem nicht jede Frau so starke Schmerzen hat, dass sie sich kaum bewegen kann, sind die Beschwerden lästig und schränken den Alltag ein. Dazu kommt die Sorge vor einer ernsthaften Erkrankung - von der Schmerzen ansonsten ja künden. Glücklicherweise ist diese Sorge meistens unbegründet, denn die primären Regelschmerzen sind vollkommen harmlos. Anders sieht es bei den sekundären Schmerzen aus, die durchaus auf eine krankhafte Veränderung der Gebärmutter hindeuten können.

Ursachen der primären Regelschmerzen

Jeden Monat baut die etwa 7 cm große Gebärmutter (Uterus) eine stark durchblutete Schleimhaut auf. Diese wird benötigt, damit sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann und in den folgenden 40 Wochen der Schwangerschaft ideal mit Nährstoffen versorgt wird. Wenn jedoch keine Eizelle befruchtet wurde, stößt der Organismus die Schleimschicht ab und es kommt zur Menstruationsblutung. Während Östrogene für die Bildung der Schleimschicht sorgen, führen die erhöhten Konzentrationen an Prostaglandinen in der zweiten Hälfte des Zyklus zur Schleimhautabstoßung. (5) Dabei zieht sich die Gebärmutter rhythmisch zusammen, welches in Form von Schmerzen wahrnehmbar ist. Diese Form der natürlichen Gebärmutterkontraktionen wird als primäre Dysmenorrhoe bezeichnet. Sie ist keine Erkrankung und nicht weiter gefährlich.

Ursachen der sekundären Regelschmerzen

Die sekundären Regelschmerzen treten hingegen meist erst ab dem 30. - 35. Lebensjahr auf und sind in der Regel krankhaften Ursprungs. Als Ursachen kommen neben Endometriosen, Polypen, Tumore oder mechanische Verhütungsmittel in Frage. (4) Daher sollten Sie bei ungewohnt, über mehrere Monate hinweg auftretenden Regelschmerzen stets Ihren Gynäkologen kontaktieren.

Ingwer kann gegen primäre Menstruationsschmerzen helfen

Im Jahre 2012 führten Wissenschaftler eine Placebo kontrollierte Studie über den Einsatz von Ingwer gegen primäre Menstruationsschmerzen durch. Dabei untersuchten sie neben der Schmerzintensität auch die Dauer der Beschwerden und fanden verblüffende Ergebnisse. Durch die Gabe von 1500 mg Ingwerpulver täglich an nur drei oder fünf Tagen im Monat verringerten sich die Beschwerden signifikant. Besonders gute Ergebnisse erzielten die Wissenschaftler, wenn die Probandinnen den Ingwer zwei Tage vor und während der ersten drei Tage der Blutung konsumierten. Doch auch die Reduzierung des Ingwerpulvers auf die Dauer der Regelblutung zeigte noch eine erhebliche Schmerzlinderung. (1)

PMS - das unbekannte Frauenleiden

Obwohl eine der häufigsten gynäkologischen Beschwerden, ist die PMS, das prämenstruelle Syndrom, vielen Frauen unbekannt. Die Besonderheit ist, dass es sich durch ein Potpourri aus 150 verschiedenen Symptomen zusammensetzt, sodass selbst für Ärzte die Diagnose manchmal schwierig ist. Der Ursprung des durch Hormone ausgelösten Syndroms ist weitestgehend unbekannt. Dennoch leiden rund ein Viertel der Frauen bis zu 14 Tagen vor ihrer Periode unter körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen. 5% der Betroffenen sogar in einer Intensität, die die Arbeitsunfähigkeit rechtfertigen. Ab dem 30. Lebensjahr häufen sich die Patientinnen, die erst durch die Menopause oder Schwangerschaften von ihren Leiden erlöst werden. (7)

Die Symptome vom PMS

Neben Schmerzen, die sich über den gesamten Körper in Form von Gliederschmerzen ausdrücken können, und Hauterkrankungen wie Ödeme, Herpes oder Schuppenflechte ist die PMS vor allem durch psychische Beschwerden charakterisiert. Reizbarkeit und Überempfindlichkeit wechseln mit Müdigkeit und Depressionen. Die Diagnose ist dabei nur der erste Schritt, der den Betroffenen Sicherheit verschafft. Denn die Unwissenheit, woher die Symptome kommen, intensiviert die psychische Belastung. Nicht selten sind sogar psychotherapeutische Behandlungen notwendig, um den Leidensdruck langanhaltend zu verringern, denn eine wirkungsvolle, nebenwirkungsfreie, medikamentöse Behandlung ist nicht vorhanden. (7)

Ingwer kann jedoch nebenwirkungsfrei helfen

In einem über drei Zyklen durchgeführten Test untersuchten Wissenschaftler 2014 den Einfluss von Ingwer auf das prämenstruelle Syndrom. Dafür nahmen die Probandinnen sieben Tage vor ihrer Periode bis drei Tage nach der Blutung zweimal täglich eine mit 250 mg dosierte Ingwerkapsel ein. Sie protokollierten Ihre Symptome täglich, sodass der Effekt von Ingwer detailliert verfolgt werden konnte. Dabei besserten sich sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden deutlich durch die Behandlung. Vermutet wird, dass Ingwer, wie auch bei der Reduzierung der Menstruationsschmerzen, auf das Gleichgewicht der Prostaglandin - Konzentrationen einen positiven Einfluss nimmt. (2)

Die Morgenübelkeit - der unangenehme Schwangerschaftsbegleiter

Für viele Frauen ist das Wunder der Schwangerschaft nach wie vor nicht zu begreifen. Wie in nur 40 Wochen ein neues Leben entstehen kann, ist schlichtweg unglaublich. Die Medizin sieht dieses Phänomen etwas nüchterner und erklärt das Wunder durch eine Vielzahl von Fachausdrücken. Auffallend auch hier der Einfluss der Hormone. Denn während eine Befruchtung der Eizelle heute bereits im Labor durchgeführt werden kann, können die Umstände im Mutterleib, mitsamt der Nährstoffversorgung und der diffizil stetig wechselnden Hormonkonzentrationen noch immer nicht künstlich hergestellt werden. Eine Meisterleistung des Körpers, die sich leider für die glücklichen Schwangeren besonders im ersten Trimester unangenehm zeigt. Der Hormonwechsel induziert die allbekannte, sprichwörtliche Morgenübelkeit.

Ursachen der Schwangerschaftsübelkeit

Bis zu 85% aller Schwangeren leiden zumindest während der ersten drei Monate unter der Schwangerschaftsübelkeit. In Einzelfällen tritt sie jedoch auch während der gesamten 40 Wochen auf. Normalerweise beginnt sie in der vierten Schwangerschaftswoche und dauert bis zur 16. Auslöser ist das Schwangerschaftshormon HCG. Je höher diese Konzentration, desto stärker die Beschwerden. Eine leichte Übelkeit ist nicht weiter besorgniserregend, so spricht diese doch von einer hohen HCG- Konzentration, die für eine problemlose Schwangerschaft notwendig ist. Häufiges Erbrechen ist jedoch nicht nur lästig, sondern kann durchaus schädlich für den Organismus sein. Eine mangelhafte Nährstoff- und Flüssigkeitsversorgung steht auf der Negativliste an erster Stelle, gefolgt von psychischen Beschwerden. (7)

Mit Ingwer Schwangerschaftsübelkeit lindern

In einer Studie aus dem Jahre 2013 bekamen Schwangere mit leichter bis schwerer Morgenübelkeit über sieben Tage hinweg Ingwerkapseln. Sie dokumentierten alle 12 Stunden den Schwangerschaftsverlauf und die Intensität ihrer individuellen Beschwerden. Das Ergebnis: Die Morgenübelkeit reduzierte sich bereits nach kurzer Zeit. Nebenwirkungen zeigten sich keine. Angesichts der Tatsache, dass die Übelkeit für viele Frauen ein Wermutstropfen der Schwangerschaft ist, bietet sich Ingwer in geringen Konzentrationen für die Behandlung in Zukunft an. (3)

Quellen:
(1) Rahnama et al. (2012) Effect of Zingiber officinale R. rhizomes (ginger) on pain relief in primary dysmenorrhea: a placebo randomized trial, BMC Complement Altern Med.
(2) Kayat et al. (2014) Effect of Treatment with Ginger on the Severity of Premenstrual Syndrome Symptoms, ISRN Obstetrics and Gynecology
(3) Saberi et al. (2013) Acupressure and Ginger to Relieve Nausea and Vomiting in Pregnancy: a Randomized Study, Iran Red Crescent Med J.
(4) http://www.netdoktor.de/symptome/regelschmerzen/ (aufgerufen am 25.05.2016)
(5) https://www.dr-gumpert.de/html/gebarmutter.html(aufgerufen am 25.05.2016)
(6) http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_preamenstruelles-syndrom-was-ist-das-praemenstruelle-syndrom-pms-_1092.html (aufgerufen am 25.05.2016)
(7) http://www.gesundheit.de/familie/schwangerschaft/gesund-in-der-schwangerschaft/uebelkeit-der-schwangerschaft (aufgerufen am 25.05.2016)

Autor/-in: Inka