Schwangere & Stillende

Während der Schwangerschaft und Stillzeit haben Frauen den höchsten Nährstoffbedarf überhaupt. Da das Ungeborene seine Nährstoffe in dieser Zeit ausschließlich über die Nahrung der Mutter bezieht, muss eine optimale Nährstoffversorgung in dieser Zeit sichergestellt sein. Nur so kann sich der Fötus entwickeln und gesund wachsen. In der Stillzeit kann der Bedarf bestimmter Vitalstoffe sogar noch höher sein. Zum einen für das Wachstum des Neugeborenen, gleichzeitig müssen auch durch die Schwangerschaft strapazierte Nährstoffreserven aufgefüllt werden.

Eine wesentliche Rolle während der Schwangerschaft und Stillzeit spielen alle Vitamine, die Mineralstoffe Calcium, Eisen und Magnesium sowie Omega-3-Fettsäuren und einige Aminosäuren. Da der erhöhte Bedarf nicht immer ausreichend über die Ernährung aufgenommen wird, kann eine Nahrungsergänzung in dieser Zeit sinnvoll sein.

Unterstützende Vitalstoffe

Eisen

Schwangere und stillende Müttern können ihren erhöhten Eisenbedarf nur unzureichend mit der normalen Ernährung decken. Eine ausreichende Eisenversorgung ist für die Entwicklung des Kindes so wichtig, dass der Körper sämtliche Eisenvorräte zunächst dem neuen Leben zur Verfügung stellt. Der Frau fehlt dann das benötigte Eisen, dass sie gerade jetzt am dringendsten benötigt, um in dieser Zeit psychisch und körperlich stark genug zu sein. Eisenmangel aüßert sich in ersten Anzeichen von straker Erschöpfung und Reizbarkeit bei der Mutter. Um eine Eisenmangelanämie (Blutarmut) vorzubeugen wird eine tägliche Eisenmenge von 30-40 mg empfohlen. Eisen ist in vielen Multivitamin-Päparaten enthalten und somit leicht in die alltägliche Nahrungszufuhr einzubauen.

Calcium

Schwangere und stillende Mütter haben generell einen erhöhten Bedarf an Calcium. Wenn sie nicht ausreichend Calcium über die Nahrung aufnehmen, wird das Baby das Mineral aus den Knochen der Mutter ziehen.Deshalb sollten Schwangere insgesamt 30-40g Calcium an das Kind im Mutterleib weitergegeben.In der Regel sollten die Mütter 200-600mg Calcium pro Tag zu sich nehmen, um die Lücke zwischen dem effektivsten Bedarf und der Nahrungszufuhr schließen zu können. 

Kalium

Schwangere und Stillende haben zwar nicht direkt einen Mehrbedarf an Kalium, dennoch sollten auch sie auf eine ausreichende Zufuhr über die Ernährung achten. Eine ausreichende Versorgung mit Kalium sorgt für eine optimale Entwicklung des Ungeborenen.

Vitamin C

Während der Schwangerschaft haben Frauen einen erhöhten Bedarf an Vitamin C, um sich und das ungeborene Kind ausreichend zu versorgen. Wird die Ernährung nicht dahingehend angepasst, kann es zu einem Mangel kommen.

Vitamin B1

Für eine gesunde Entwicklung des Kindes werden einige Vitamine und Nährstoffe gebraucht. Für bestimmte Substanzen ist während der Schwangerschaft und Stillzeit daher der Bedarf erhöht. Auch für Vitamin B1 gelten erhöhte Zufuhrempfehlungen, um die Gesundheit von Embryo und Baby zu garantieren.

Magnesium

Durch die Hormonumstellung während der Schwangerschaft kann es zu einer vermehrten Magnesiumausscheidung über die Nieren kommen. Außerdem sind Föten und Neugeborene allein auf die Zufuhr über die Mutter angewiesen, um ihren eigenen Magnesiumbedarf zu decken.
Bei einem Magnesiummangel steigt die Gefahr von Schwangerschaftskomplikationen und Frühgeburten.

Vitamin B9 (Folsäure)

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Folsäurebedarf erhöht, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu garantieren. Gegebenenfalls sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um den Mehrbedarf decken zu können.

Vitamin D

Schwangere und Stillende müssen besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D achten, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu gewährleisten. Gegebenenfalls können in Absprache mit dem Arzt Nahrungsergänzungspräparate eingenommen werden.

Vitamin A

Sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit benötigen Frauen mehr Vitamin A. Retinol wird zur Bildung des Mutterkuchens ebenso benötigt wie für das gesunde Wachstum und die Entwicklung des Fötus. Der Mehrbedarf an Vitamin A kann in der Schwangerschaft bei unzureichender Aufnahme schnell zum Mangel führen. Vorsicht ist allerdings in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft geboten, da hohe Mengen an Vitamin A zu Missbildungen am Ungeborenen führen können. Bei Kinderwunsch und im ersten Schwangerschaftsdrittel sollte also auf eine angepasste Zufuhr geachtet werden. Gleichermaßen kann jedoch auch ein Mangel zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen (z.B. Frühgeburten).

Vitamin B12

Viele neue Zellen werden benötigt, in der Schwangerschaft, in der Stillzeit und bei Säuglingen. Gerade im Bereich Zellvermehrung, Energie und neuronaler Arbeit besteht ein erhöhter Bedarf an Vitamin B12.

Vitamin B2 (Riboflavin)

In der Schwangerschaft ist der Bedarf an Vitamin B2 erhöht, da ein Mangel beispielsweise zur Eklampsie führt. Hierbei handelt es sich um eine plötzlich auftretende Erkrankung im letzten Schwangerschaftsdrittel, die unter anderem mit Krampfanfällen einhergeht. Zudem kann es beim Ungeborenen zu Fehlbildungen wie einer Gaumenspalte führen. 

Auch stillende Frauen haben einen erhöhten Bedarf. Dementsprechend sollte die Nährstoffzufuhr angepasst werden. 

Vitamin B3 (Niacin)

Im zweiten und dritten Trimester erhöht sich der Bedarf an Niacin, da sich die Umwandlung von Tryptophan in Niacin erhöht. Da stillende Frauen sämtliche Nährstoffe und Vitamine über die Muttermilch an den Säugling weitergeben, erhöht sich auch hier der Bedarf.

Arginin & Ornithin

Während der Schwangerschaft benötigt der Körper besonders viel L-Arginin, um sowohl das ungeborene Kind, als auch die werdende Mutter ausreichend zu versorgen. Oft reicht die Eigensynthese der Schwangeren nicht aus und eine Ernährungsumstellung bzw. Supplemente sind nötig.

Vitamin B7 (Biotin)

Während der Schwangerschaft muss die werdende Mutter für eine ausreichende Biotinversorgung für sich und das ungeborene Kind durch eine ausgewogene Ernährung sorgen. Daher ist während der Schwangerschaft der Bedarf erhöht. Wird dieser Mehrbedarf nicht mit der Nahrung oder durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel gedeckt, kann es zum Mangel kommen. Obwohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung keine höheren Zufuhrmengen für Schwangere empfiehlt, geht das Bundesinstitut für Risikobewertung von einem Mehrbedarf für Schwangere aus. 

Vitamin B6

Hier ist es in erster Linie der erhöhte Bedarf. Gerade beim Aufbau von Zellgewebe mit unterschiedlichen Aufgabengebieten wird Vitamin B6 benötigt. 

Chrom

Während der Schwangerschaft ist der Chrombedarf erhöht, da sowohl die werdende Mutter, als auch der Fötus ausreichend mit Chrom versorgt werden müssen. Mangelerscheinungen während und nach der Schwangerschaft sind nicht selten. Gegebenenfalls muss Chrom supplementiert werden.

L-Carnitin

Möglicherweise ist der Bedarf während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht, wodurch dem Körper mehr Carnitin zugeführt werden muss, damit es nicht zum Mangel kommt. Carnitin ist wichtig für eine gesunde Entwicklung des Embryos und vor allem für die Lungen- und Herzfunktion relevant. Während Muttermilch zu Beginn relativ viel Carnitin (ca. 50-90µMol /l = 10-15 mg/l) enthält, geht diese Konzentration innerhalb eines Monats zurück. Babynahrung und Folgemilch wird daher nach gesetzlich geregelter Vorgabe mitunter Carnitin zugeführt, damit Säuglingsanfangsnahrung mindestens 7,5 µMol/100kcal Carnitin enthält.

Omega-3-Fettsäuren

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren, vor allem an DHA erhöht, um sowohl die Mutter, als auch das Kind ausreichend mit Fettsäuren zu versorgen. DHA ist besonders wichtig für eine gesunde Entwicklung des Kindes.

Vitamin K

Vitamin K bei Schwangeren:

Studien haben gezeigt, dass Vitamin K auch für die Knochenbildung ( Osteocalcin) äußerst wichtig ist. Da vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte viel Knochenmasse aufgebaut wird, ist es von Vorteil, wenn in dieser Phase regelmäßig Lebensmittel mit viel Vitamin K ( z.B: Brokkoli,Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl) gegessen werden.

->empfohlene Tagesmenge 0,009 Mikrogramm

Vitamin K bei Stillenden:

Vitamin K ist für die normale Blutgerinnung wichtig. Neugeborene, die nicht über genügend Vitamin K verfügen, können abnormale Blutungen entwickeln und an Blutungen im Gehirn und in anderen Organen sterben.Die Mengen an Vitamin K, die im Allgemeinen in der Muttermilch vorhanden sind, reichen nicht aus. Daher wird Säuglingen häufig gleich nach der Geburt eine einzige intramuskuläre Spritze mit Vitamin K verabreicht. Vitamin K ist auch für die optimale Knochenstruktur wichtig.

->empfohlene Tagesmenge: 0,09 Mikrogramm

 

Zink

Der Zinkbedarf steigt während der Schwangerschaft um circa 50%. Ein Zinkmangel erhöht das Risiko von niedrigen Geburtsgewicht und Geburtsfehlern.Bei Schwangeren kommt es häufiger zu Infektanfälligkeit und Störung des Zuckerstoffwechsels. Es wird ein zusätzliche Aufnahme von Zink in Höhe von 45 Mikrogramm empfohlen.