Eisen und Eisenmangel

Nur wenige Milligramm Eisen am Tag genügen, um Ihren Körper funktionsfähig zu halten. Ein gesunder Körper und eine abwechslungsreiche Ernährung reichen dafür in der der Regel aus. 
Gerade recht unspezifische Symptome können auf einen Eisenmangel hinweisen. Die Funktionen von Eisen im Körper sind sehr komplex. Eine genaue Abklärung und die Suche nach der Ursache stehen unbedingt vor einer (Eigen)Behandlung. 

Oft lässt sich ein Eisenmangel auch rechtzeitig vorbeugen. Bedarf und Substitution müssen sorgfältig aufeinander abgestimmt sein. Eine Überdosierung von Eisenpräparaten kann im Körper großen Schaden anrichten. Nicht jedes Eisenpräparat nimmt der Körper gleich gut auf. Eisen wird zudem von vielen anderen Substanzen stark beeinflusst. Lassen Sie einen profunden, länger bestehenden oder manifesten Eisenmangel unbedingt ärztlich abklären, bevor Sie versuchen, sich selbst zu behandeln!

Funktion im Körper

Eisen ist ein lebensnotwendiges (essenzielles) Spurenelement, auch Mikronährstoff genannt. Eisen zählt zu den Spurenelementen, weil es nur in ganz geringen Dosen im Körper vorkommt. Dennoch ist es an vielen überlebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt:

  • Sauerstofftransport
  • Sauerstoffspeicherung
  • Immunabwehr
  • Muskelarbeit
  • Bestandteil von Enzymen (die u. a. für die Herstellung von Dopamin zuständig sind)
  • Arbeit der Signalübertragung zwischen den Nervenzellen (Neurotransmitter)

Drei bis fünf Gramm Eisen speichert der Körper als Depot- oder Reserve-Eisen. Eisen geht dabei Verbindungen mit Proteinen ein, wie Ferritin und Hämosiderin. Als Speicherorte dienen vor allem die Leber, die Milz, das Knochenmark und die Muskeln. Aktiv befindet es sich zum größten Teil im Hämoglobin der roten Blutkörperchen. Dort bindet es den Sauerstoff aus der Lunge an sich und versorgt damit über den Blutkreislauf alle Teile des Körpers.

Eisenmangel

Aus den Funktionen können Sie ableiten, wie überlebensnotwendig Eisen für den Körper ist. Eisen stellt der Körper nicht selbst her. Er ist darauf angewiesen, dass immer ausreichend Eisen mit der Nahrung aufgenommen wird. Eisenmangel bezeichnet die Medizin als Sideropenie, solange noch keine messbare Blutarmut (Anämie) vorliegt. 

Ursachen 

Bevor Sie mit einer Ernährungsumstellung oder der Einnahme von Eisenpräparaten beginnen, sollte zunächst die Suche nach der möglichen Ursache vorangehen. Im Grunde gibt es nur zwei Ursachen für einen Eisenmangel:

Mangelversorgung (bei normalem, erhöhtem Bedarf oder mangelnder Aufnahmefähigkeit)

  • Schwangerschaft
  • Stillzeit
  • Menstruation
  • Senioren
  • Leistungssport
  • Vegetarier, Veganer
  • einseitige Ernährung (Diäten)
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • chronische Erkrankungen

Blutverlust

  • große Wunden
  • Blutungen kleiner Gefäße
  • Blutungen im Magen-Darm-Trakt
  • Blutungen aus inneren Geschwüren und Tumoren

Symptome Eisenmangel

Meistens treten spezifische Mangelsymptome recht spät hervor. Eisenmangel ist eine der häufigsten Vitalstoff-Mangelerscheinungen. Das ergaben Untersuchungen der Organisation WEP (World Food Programme). Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen von einem Drittel der Weltbevölkerung aus. Solange das Blutbild noch keine Veränderungen zeigt, spricht man auch von einem latenten Eisenmangel. Die ersten Symptome sind zugleich wenig spezifisch. Nicht immer denkt man dabei an einen Eisenmangel:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Atemnot, Herzrhythmusstörungen
  • Gereiztheit, Depressionen
  • Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • nachlassende Fitness, Muskelschwäche
  • brüchige Nägel; Verformungen der Nägel, meist Querrillen
  • Hautirritationen, Blässe
  • Mundwinkelragaden (Faulecken)
  • Zungenbrennen
  • brüchige, glanzlose Haare; diffuser Haarausfall
  • Essgelüste auf nicht genießbare Dinge (eisenhaltig); auch: Pica-Syndrom
  • Appetitlosigkeit
  • Abwehrschwäche

Ein unbehandelter Eisenmangel über längere Zeit kann zu einer Blutarmut (Eisenmangelanämie) führen. Das Eisen fehlt beim Zusammenbau der roten Blutkörperchen. Das Blut kann die Organe nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgen. Dann liegt ein manifester Eisenmangel vor, der spätestens jetzt in fachärztliche Hände gehört.

Diagnose

Für eine exakte Diagnose reicht die Bestimmung des Hämoglobinwertes (rote Blutkörperchen) im Blut allein nicht aus. Der Ferritinwert und die Transferritinsättigung sind zusätzlich für eine exakte Diagnose notwendig.

Eisen-Werte

Bevor sie Eisenpräparate über einen längeren Zeitraum einnehmen, lassen Sie Ihre Eisenwerte im Blut bestimmen. Zunächst gibt das kleine Blutbild Auskunft über den Hämoglobinspiegel. Ist dieser erniedrigt, deutet dies meistens auf einen Eisenmangel hin. 

Jetzt wird der behandelnde Arzt noch die Werte des Ferritins und der Transferrinsättigung im Blut ermitteln wollen, um den genauen Eisenstatus zu bestimmen.

Die Normwerte:

Hämoglobin (HB o. HGB)
Männer: 14 - 18g/dl 
Frauen: 12 - 16g/dl

Ferritin
Männer: 20 - 500 µg/l
Frauen: 15 - 250 µg/l

Transferrinsättigung
Erwachsene: 15 - 45 %

Eisenmangel behandeln und vorbeugen

Gehören Sie zur Risikogruppe oder haben sie zeitweise einen erhöhten Eisenbedarf? Eine Selbstbehandlung oder Vorbeugung gegen Eisenmangel kann Schlimmeres verhindern. 

In Drogerien und Apotheken gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher, freiverkäuflicher Eisenpräparate. Am besten ist es, den Empfehlungen eines Arztes oder eines Apothekers zu folgen.

Unterschiedliche Darreichungen - Eisentabletten, Eisensaft, Eisenkapseln & Eisen-Brausetabletten

Ob Sie sich für Tabletten, Kapseln, Brausetabletten, Saft oder Tropfen entscheiden, hängt weitestgehend von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Alle Präparate gibt es mit unterschiedlicher Eisenkonzentration. Meistens sind es 50 mg oder 100 mg Eisen. Einige Entscheidungshilfen:

  • bei empfindlichem Magen sind Kapseln, die sich erst im Darm auflösen, die bessere Wahl
  • Säfte und Tropfen schmecken nicht besonders und können Verfärbungen an den Zähnen hinterlassen
  • wer Pillen schlecht schlucken kann: einfache Einnahme durch Brausetabletten; oft in Kombination mit anderen Vitaminen (jedoch nicht immer unbedingt sinnvoll); mit Aromen gegen den schlechten (metallischen) Geschmack 

Besonders wichtig: Verfügbarkeit von Eisen

Viel wichtiger als die Mengenangaben und Darreichungsformen ist die Bioverfügbarkeit des Eisens in den Präparaten. Eisen kommt dabei in hauptsächlich zwei Oxidationsstufen vor, die für den Körper wichtig sind:

  • Fe2+ - zweiwertiges Eisen, Ferroverbindungen, Eisen II Verbindungen
  • Fe3+ - dreiwertiges Eisen, Ferroverbindungen, Eisen III Verbindungen

Die meisten Präparate enthalten Eisen-II Verbindungen, da diese vom Körper am besten aufgenommen werden. Eine Kombination mit Vitamin C ist nur sinnvoll, wenn zugleich auch dreiwertiges Eisen enthalten ist. 

Anwendung von Eisenpräparaten 

  • auf nüchternen Magen, eine halbe Stunde bis Stunde vor dem Frühstück
  • oder: zwei Stunden nach einer Mahlzeit und eine Stunde vor der nächsten Mahlzeit
  • nicht zusammen mit den erwähnten "Eisenräubern" einnehmen
  • nicht zusammen mit anderen Mineralstoff-Nahrungsergänzungsmitteln (bes. Calcium, Magnesium) einnehmen

Als häufige, jedoch nicht gefährliche Nebenwirkungen können auftreten:

  • leichte Verstopfung
  • dunkle Verfärbung des Stuhls
  • Magenreizungen (dann lieber tagsüber, zwei Stunden nach einer Mahlzeit einnehmen)

Wie lange müssen Eisenpräparate in der Regel eingenommen werden?

Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Jedoch sollten Sie mit mehreren Monaten rechnen. Ist das Blutbild wieder normal, geht man noch einmal von der gleichen Einnahmezeit danach aus.

Täglicher Bedarf

Der tägliche Bedarf von Eisen ist, je nach Personengruppe, unterschiedlich hoch. Ein gesunder Körper enthält 3.000mg bis 5.000mg Eisen. Jeden Tag verliert er ein bis zwei Milligramm durch Miniblutungen oder abgestorbene Zellen. Um diesen kleinen Verlust auszugleichen, müssen Sie täglich durchschnittlich 10mg Eisen durch die Nahrung wieder aufnehmen. Lediglich 10 Prozent vom Eisen aus den Nahrungsmitteln kann der Körper für sich verwerten. 
Der tägliche durchschnittliche Eisenbedarf beträgt laut Empfehlungen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung): 

Säuglinge:

  • 0 bis 4 Monate: 0,5mg
  • Säuglinge 4 bis 12 Monate: 8mg

Kinder bis 15 Jahre:

  • 1 bis unter 4 Jahre: 8mg
  • 4 bis unter 7 Jahre: 8mg
  • 7 bis unter 10 Jahre: 10mg
  • 10 bis unter 13 Jahre: 12mg (Jungen), 15mg (Mädchen)
  • 13 bis unter 15 Jahre: 12mg (Jungen), 15mg (Mädchen)

Jugendliche/Erwachsene männlich:

  • 15 bis unter 19 Jahre: 12mg
  • 19 bis 65 Jahre und älter: 10mg

Jugendliche/Erwachsene weiblich:

  • 15 bis unter 51 Jahre: 15mg
  • 51 bis 65 Jahre und älter: 10mg

 Schwangerschaft & Stillzeit:

  • Schwangere: 30mg
  • Stillende: 20mg

Überdosierung

Eine Überdosierung mit natürlich eisenhaltigen Lebensmitteln brauchen Sie nicht zu befürchten. Anders sieht es mit den isolierten Eisen-Nahrungsergänzungsmitteln aus. Eine zusätzliche Einnahme, frei nach dem Motto "Viel hilft viel" kann gefährlich werden. Personen mit Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) können bei gefüllten Eisenspeichern zusätzliches Eisen nicht mehr korrekt abweisen. Für sie ist eine zusätzliche Einnahme von Eisenpräparaten ein striktes Tabu. 

Akute Vergiftung

Eine versehentliche Einnahme zu hoher Eisendosen, 20 bis 60mg je kg Körpergewicht, führt zu einer Vergiftung. Besonders bei Kindern ist das lebensbedrohlich. Die ersten Symptome treten nach ein bis zwei Stunden auf:

  • Erbrechen
  • Starke Magenschmerzen
  • Durchfall
  • Schock

in der Folge, am nächsten Tag:

  • Krämpfe
  • Blutdruckabfall
  • Leberentzündung

Besteht der Verdacht einer akuten Eisen-Vergiftung, sofort den Notarzt anrufen!

Langzeit-Überdosierung

Ein zu hoher Eisenstatus über längere Zeit steht im Verdacht, folgende Krankheiten zu begünstigen:

  • Koronare Herzerkrankungen
  • Arteriosklerose
  • Herzinfarkt
  • Diabetes
  • Erhöhung des Krebsrisikos
  • Begünstigung neurodegenerativer Erkrankungen (z. B. Alzheimer, Parkinson)

Die Einnahme von Eisenpräparaten über einen längeren Zeitraum darf nur aufgrund einer ärztlichen Verordnung erfolgen!

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Risikogruppen Eisen-Mangel

RisikogruppeBeschreibung
Schwangere & Stillende

Schwangere und stillende Müttern können ihren erhöhten Eisenbedarf nur unzureichend mit der normalen Ernährung decken. Eine ausreichende Eisenversorgung ist für die Entwicklung des Kindes so wichtig, dass der Körper sämtliche Eisenvorräte zunächst dem neuen Leben zur Verfügung stellt. Der Frau fehlt dann das benötigte Eisen, dass sie gerade jetzt am dringendsten benötigt, um in dieser Zeit psychisch und körperlich stark genug zu sein. Eisenmangel aüßert sich in ersten Anzeichen von straker Erschöpfung und Reizbarkeit bei der Mutter. Um eine Eisenmangelanämie (Blutarmut) vorzubeugen wird eine tägliche Eisenmenge von 30-40 mg empfohlen. Eisen ist in vielen Multivitamin-Päparaten enthalten und somit leicht in die alltägliche Nahrungszufuhr einzubauen.

Vegetarier & Veganer

Besonders gefährdet sind die sogenannten Pudding-Vegetarier oder -Veganer. Diese ernähren sich fleisch- bzw. fischlos oder generell frei von tierischen Produkten, schenken ihrer Ernährung sonst aber wenig Beachtung. Auf dem Speiseplan stehen hier zum Beispiel Fertiggerichte oder Süßigkeiten. Aus diesem Grund sollte diese Personengruppe besonders auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten oder ggf. eine Nahrungsergänzung einnehmen.

Tierisches Eisen besser als pflanzliches

Zwar sind Vegetarier und Veganer nicht häufiger von Eisenmangel als Mischköstler betroffen, dennoch sollten beide Personengruppen darauf achten, ausreichend Eisen zuzuführen. Pflanzliches Eisen wird vom Körper im Übrigen schlechter aufgenommen als Eisen tierischer Herkunft.

Idealerweise wird dies durch Substanzen unterstützt, welche die Eisenaufnahme fördern (z.B. Vitamin C).

Senioren

Grundsätzlich sollte man annehmen, dass sie nicht dazu gehören. Die Menstruation sowie viele körperliche und psychische Belastungssituationen sind nicht mehr gegeben. Dennoch kann die Fähigkeit, Eisen aus der Nahrung herauszuziehen mit dem Alter nachlassen. Auch ein mögliches verändertes Essverhalten (einseitige Ernährung) sowie auftretende chronische Erkrankungen (Verdauungsstörungen, Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt, Nierenversagen, Herzerkrankungen oder Diabetes) Senioren zu einer potentiellen Risikogruppe.

Frauen in den Wechseljahren

Besonders zu Beginn und während der Wechseljahre kommt es bei Frauen oft zu lang anhaltenden, unregelmäßigen und besonders starken Blutungen während der Menstruation.

Chronisch Erkrankte

Besonders folgende chronische Erkrankungen verursachen zusätzlich Eisenmangel:

  • Nierenerkrankung
  • Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Herzerkrankungen
  • Krebserkrankunge
Regelmäßige Blutspender

Bei regelmäßigen Blutspendern über einen langen Zeitraum hinweg, kann sich durch den Blutverlust ein Eisenmangel entwickeln.

Sportler

Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport und dies wiederum für die körperliche Leistung. Aus diesem Grund weisen häufig vor allem Ausdauersportler einen stark erhöhten Eisenbedarf auf, besonders bei Sportlerinnen oder Vegetariern ist ein zu geringer Eisenstatus oft anzutreffen. Eine eisenhaltige Nahrungsergänzung kann in diesen Fällen sinnvoll sein.

Sonstige

Menschen mit gestörter Eisenaufnahme

Bestimmte Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt führen zu einer gestörten Eisenaufnahme. Ein häufiges Beispiel: Zuwenig Magensäure hemmt die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung. Hierfür können Infektionen mit dem Helicobacter pylori oder die Einnahme von Säurehemmern und Antazida die Ursache sein.

Menschen, die dauerhaft extremen Stresssituationen ausgesetzt sind

Chronischer Stress mindert die Stoffwechselaktivität. Der Körper nimmt nur unzureichend Eisen aus der Nahrung auf.

Menschen mit einseitiger Ernährung

Auf Dauer führt jede zu einseitige Ernährungsform auch zu einem Eisenmangel. Personengruppen, die wegen Unverträglichkeiten und Diäten nicht aus dem vollen Nahrungsangebot schöpfen können, zählen zur Risikogruppe. Gegebenenfalls kann hier eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein.
Tierisches Eisen besser als pflanzliches
Zwar sind Vegetarier und Veganer nicht häufiger von Eisenmangel als Mischköstler betroffen, dennoch sollten beide  Personengruppen darauf achten, ausreichend Eisen zuzuführen. Pflanzliches Eisen wird vom Körper im Übrigen schlechter aufgenommen als Eisen tierischer Herkunft.
Idealerweise wird dies durch Substanzen unterstützt, welche die Eisenaufnahme fördern (z.B. Vitamin C).

Menschen mit akutem/chronischen Blutverlust

Eisenmangel entsteht auch durch Blutverlust. Das große Problem sind dabei selten große Wunden. Diese Patienten erhalten in der Regel eine notärztliche Versorgung und die Blutwerte werden sorgsam überwacht. Viel mehr Probleme machen kleine, innere Blutungen, die erst spät oder gar nicht bemerkt werden. Besonders häufig sind Blutungen durch:

  • Lebererkrankungen, in der Folge Blutungen aus erweiterten Blutgefäßen oder
  • keine ausreichende Bildung von Speicher- und Transportproteinen (mit Eisen) in der Leber mehr möglich
  • kleine Blutungen im Magen-Darm-Trakt
  • Blutungen aus inneren Tumoren und Geschwüren

Eisen findet Anwendung bei

AnwendungsgebietBeschreibung
Restless-Leg-Syndrom

In vielen Fällen wurde ein Eisenmangel festgestellt.

 
Schilddrüsenunterfunktion

Eisenmangel kann die Aufnahme von Jod verhindern.

 
ADHS

Die Symptome lassen sich nach ersten Studienergebnissen durch Eisengabe lindern.

 
Immunschwäche

Bei erhöhter Infektanfälligkeit kann auch ein Eisenmangel die Ursache sein.

 
Hautprobleme

Spröde trockene, teilweise rissige Haut können Anzeichen für einen Eisenmangel sein.

 
Anämie

Blutarmut entsteht oft durch Eisenmangel; zur richtigen Diagnose führt ein Blutbild mit den entsprechenden Werten.

 

Lebensmittel die Eisen enthalten:

LebensmittelMenge/Einheit pro 100g
Mirabellen42.00 mg
Ingwer17.00 mg
Kürbiskerne12.50 mg
Zuckermais12.00 mg
Sesamsamen10.00 mg
Mohnsamen9.50 mg
Bärlauch9.00 mg
Amaranth9.00 mg
Rosmarin8.50 mg
Leinsamen8.20 mg
Quinoa8.00 mg
Cornflakes7.90 mg
Chiasamen7.70 mg
Basilikum7.30 mg
Pistazienkerne7.30 mg
Majoran7.00 mg
Hirse6.90 mg
Pfifferling6.50 mg
Sonnenblumenkerne6.30 mg
Austern5.80 mg
Hafer5.80 mg
Dill5.50 mg
Pinienkerne5.20 mg
Miesmuschel5.10 mg
Haferflocken (Vollkorn)5.10 mg
Thymian5.00 mg
Salbei4.70 mg
Knäckebrot4.70 mg
Dinkel (Grünkern)4.20 mg
Mandeln4.10 mg
Spinat4.10 mg
Haselnusskerne3.80 mg
Petersilie3.60 mg
Kokosraspel3.60 mg
Buchweizen3.50 mg

Was verbessert die Aufnahme von Eisen?

Bestimmte Nahrungsmittel verbessern die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung um das Drei- bis Vierfache. Allem voran Vitamin-C haltige Lebensmittel: 

  • frisch gepresster Orangensaft (als Begleitgetränk zum Essen)
  • rohe Paprika (z. B. mit in den Salat geben)
  • Sanddornmus (mit ins Müsli geben)
  • Sauerkraut (die Milchsäure verbessert die Eisenaufnahme)
  • säuerliche Obstsorten (organische Säuren fördern die Eisenaufnahme)

Was verschlechtert die Aufnahme?

Ebenso gibt es Lebensmittel, die die Aufnahme von Eisen stark behindern. Diese sollten Sie lieber nicht mit Ihren Eisenlieferanten zusammen verzehren:

  • Kaffee
  • Schwarzer Tee
  • Kakaoprodukte
  • Rotwein
  • Milchprodukte
  • Sojaprodukte
  • Eier
  • Kalzium, Magnesium (Achtung bei bestimmten Mineralwässern)
  • Phosphor (Colagetränke)
  • Rote Bete
  • Rhabarber
  • Mangold, Spinat

Häufige Fragen zu Eisen und Eisenmangel

Wann ist eine Eiseninfusion sinnvoll?

Eine Eiseninfusion oder Eiseninjektion ist immer dann sinnvoll, wenn:

  • das Eisen möglichst schnell zur Verfügung stehen muss
  • ein schwerer Eisenmangel vorliegt
  • bereits eine Anämie diagnostiziert wurde
  • wenn eine gestörte Fähigkeit zur Eisenaufnahme im Darm besteht

Eisen in der Schwangerschaft

Besonders in der Schwangerschaft liegt der Eisenstatus oft zu niedrig. Das heranwachsende Kind benötigt Eisen für seine Blutbildung. Daher erhöht sich in dieser Zeit der Eisenbedarf der Frau von 10mg auf 30mg Eisen täglich. 
Eine besondere Risikogruppe innerhalb der schwangeren Frauen sind:

  • Frauen mit einer Mehrlingsschwangerschaft
  • Frauen mit schnell aufeinanderfolgenden Schwangerschaften
  • besonders schlanke Schwangere
  • vegetarisch, vegan lebende Schwangere

In der Folge eines Eisenmangels bei Schwangeren kann es passieren, dass

  • die Plazenta nicht richtig ausgebildet wird
  • das Kind zu wenig Nährstoffe erhält
  • das Kind durch eine schlechte Sauerstoffversorgung in der Entwicklung zurückbleibt
  • die Mutter Bluttransfusionen bei der Geburt benötigt
  • das Herz der Mutter zu stark belastet wird

Die effektivste Eisen-Therapie für die Schwangerschaft muss fachärztlich festgelegt und begleitet werden.