Molybdän & Molybdän-Mangel
Aus chemischer Sicht ist Molybdän ein Schwermetall der Chromgruppe. Biologisch betrachtet, spielt der Stoff als Spurenelement eine wichtige Rolle für einen gesunden Stoffwechsel sämtlicher Lebewesen. Im menschlichen Organismus kommt es vor allen in der Knochensubstanz vor. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen die Aktivierung bestimmter Enzyme sowie die Regulierung des Harnsäure Spiegels. Molybdän gilt als essentiell, ist also nur durch die Zufuhr über die Ernährung verfügbar. Aufgrund der Reichhaltigkeit der Lebensmittel ist ein Mangel bei einer ausgewogenen Ernährung fast unmöglich. Jedoch können Krankheiten eine Unterversorgung herbeirufen. In solchen Fällen helfen hoch konzentrierte Molybdän-Präparate. Obacht gilt aber bei der richtigen Menge. Eine Überdosierung tritt schneller ein als ein Mangel und hat gesundheitliche Folgen.
Funktion im Körper
Molybdän ist für die Aufrechterhaltung der Gesundheit unerlässlich. Zum einen stärkt Molbdän das Immunsystem, indem es das Enzym Xanthinoxidase aktiviert. Jenes ist für den Abbau schwefelhaltiger Stoffe zuständig. Als wichtigster Stoff sei hier die Harnsäure genannt, welche freie Radikale im Körper bindet. Ein zu hoher Harnsäurespiegel gefährdet die Gesundheit. Forscher gehen sogar davon aus, dass das Spurenelement Krebs vorbeugen kann. Weiterhin dient Molybdän der Energiegewinnung aus der Nahrung sowie dem Abbau von Alkohol in der Leber. Außerdem stärkt es als Bestandteil der Zahnsubstanz die Zähne und schützt effektiv vor Karies, da es den Einbau von Fluor Molekülen fördert. Zu den untergeordneten Aufgaben zählen die verbesserte Aufnahme von Eisen, um eine Anämie zu verhindern, der Bildung der DNA sowie die Prävention von Allergien.
Molybdän-Mangel
Angesichts der wichtigen Eigenschaften für die Gesundheit erklärt sich, warum ein Molybdän-Mangel gefährlich ist. Glücklicher Weise tritt dieser höchst selten auf. Bei Menschen in gesundem Zustand sind bisher kaum Fälle bekannt. Allerdings können bestimmte Krankheiten der Verdauungsorgane eine Unterversorgung hervorrufen.
Ursachen
Ein Molybdän-Mangel kann folgende Ursachen haben:
- falsche Ernährung (fast ausschließlich industriell verarbeitete Lebensmittel)
- unzureichende Aufnahme durch niedrigen Molybdän-Gehalt im Boden
- Erkrankung der Darmflora (Morbus Crohn, Darmentzündung)
- Erhöhte Konzentration schwefelhaltiger Aminosäuren im Körper (oxidativer Stress)
- Angeborene Stoffwechselkrankheit
- Stress
- Kupfermangel
- schlechte Luftverhältnisse (Smog, saurer Regen, Bleibelastung)
Symptome
Folgende Symptome deuten auf einen Molybdän-Mangel hin:
- beeinträchtigte Gehirnfunktion
- beeinträchtigte Nervenfunktion
- Herzrasen
- Kurzatmigkeit (Anämie)
- Innere Unruhe
- Nachtblindheit
- Starke Anfälligkeit für Karies
- Erhöhte Harnsäure Werte
- Übelkeit
- Bauchkrämpfe
- Durchfall
- Schwellungen
- Benommenheit
- Juckreiz
- Müdigkeit
- Haarausfall
- Erste Anzeichen einer Krebserkrankung
- Allgemeiner Nährstoffmangel
- Häufige Infekte
- Nierensteine
- Verminderte Fruchtbarkeit
Behandlung/Vorbeugen
Im Normalfall stellt der Hausarzt die Diagnose eines Molybdän-Mangels. Hierzu dienen verschiedene Parameter wie
- der Harnsäure Wert
- eine Untersuchung des Spurenelemente Haushalts (an einer Haarprobe oder im Vollblut gemessen).
Zur vorzeitigen Erkennung eines Molybdän-Mangels ist es daher empfehlenswert bei den oben genannten Anzeichen einen Mediziner aufzusuchen. Je ehe dieser eine Unterversorgung feststellt, umso geringer fällt die Behandlungsdauer aus. Meistens lässt sich die Mangelerscheinung mit der Einnahme von Molybdän-Präparaten beheben. Das Besondere an den speziell angereicherten Nahrungsergänzungsmitteln dieses Spurenelements ist nicht allein die Linderung der durch den Mangel entstandenen Symptome, sondern die gleichzeitige positive Auswirkung auf verschiedene Organ- und Stoffwechselfunktionen.
Molybdän-Präparate
- Helfen bei Sulfitempfindlichkeit. Manche Menschen vertragen das in vielen Lebensmitteln enthaltene Schwefeldioxid nicht. Hierbei handelt es sich um einen Zusatzstoff, der zum Beispiel bei Dörrobst eine appetitliche Farbe erhält oder das Aroma von Essig, Wein oder Senf unterstützt. Auch Öl- oder Kohleheizungen können bei der Allergie Beschwerden wie Atemnot, Übelkeit, Juckreiz oder Schwellungen hervorrufen.
- Schützen vor Karies.
- Befreien von Blähungen.
- Bauen die Darmflora wieder auf.
- Bekämpfen Tumore.
- Wirken zusätzlich bei Kupferspeicherkrankheiten.
- Haben eine insulinähnliche Eigenschaft und senken darüber hinaus den Glucosespiegel im Blut. Das macht die Einnahme eines Präparats besonders für Diabetiker interessant.
Selbstbehandlung
Wer sich diese positiven Nebeneffekte zu Nutze machen möchte, ist nicht sofort auf eine ärztliche Verordnung angewiesen. Tabletten sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Eine ausreichende Molybdän-Aufnahme gelingt aber auch über die natürliche Ernährung. Folgende Lebensmittel sind in dieser Hinsicht aufgrund ihres hohen Gehalts des Spurenelements empfehlenswert:
- Sojabohnen
- Rotkohl
- Weiße Bohnen
- Kartoffeln
- Reis
- Trockenerbsen
- Kakaopulver
- Zander
- Spinat
- Eier
- Honigmelone
- Grüne Bohnen
- Weizenvollkornmehl
- Rindfleisch
- Schweinefleisch
- Vollmilch
- Karotten
Allgemein gelten unbehandelte Lebensmittel als deutlich effektiver, da bei der industriellen Verarbeitung große Anteile des Spurenelements verloren gehen beziehungsweise in Nebenprodukten verbleiben.
Überdosierung
Bei einer Überdosierung droht eine Molybdän-Vergiftung. Diese äußert sich in Durchfall und Gichterkrankungen. Jedoch ist es nötig, die 20 fache Menge des normalen Tagesbedarfs einzunehmen, ehe die genannten Symptome auftreten. Allerdings kann schon bei kleinen Überdosierungen der Bedarf an anderen Spurenelementen oder Nährstoffen steigen.
Täglicher Bedarf
Analysen zu Folge nimmt die deutsche Bevölkerung mit 50-350 mcg ausreichend Molybdän über die Ernährung auf. Jedoch gelangt lediglich ein Anteil von 40-50 % tatsächlich in den Blutkreislauf. Dennoch liegen die Werte im empfohlenen Bereich der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). Diese rät folgende Dosierungen für unterschiedliche Altersgruppen:
Säuglinge
Bis 4 Monate: 7 mcg
Kinder
4-12 Monate: 20-24 mcg
1-4 Jahre: 25-50 mcg
4-7 Jahre: 30-75 mcg
7-10 Jahre: 40-80 mcg
Jugendliche, Erwachsene
Ab 10 Jahre: 50-100 mcg
Risikogruppen Molybdän-Mangel
Risikogruppe | Beschreibung |
---|---|
Sonstige | Menschen mit einer beschädigten Darmflora Menschen, die sich ausschließlich von Fertigprodukten ernähren Menschen, die unter psychischem Stress leiden |
Molybdän findet Anwendung bei
Anwendungsgebiet | Beschreibung |
---|---|
Industrielle Produktion und Verarbeitung | Zum Verhärten von Stahl, als Schmiermittel, für die Herstellung von Keramik, als Färbemittel für Haare, Federn oder Pelze, in Kohleverbrennungsanlagen. |
Landwirtschaft | Als Düngemittel oder als Klärschlamm. |
Elektrizität | In Glühlampenfäden. |
Chemie | Als Katalysator. |
Häufige Fragen zu Molybdän & Molybdän-Mangel
Was verschlechtert die Aufnahme von Molybdän?
Eine zu hohe Kupfer- oder Schwefelkonzentration des Körpers hemmen die Verfügbarkeit des Molybdäns. Andersherum wirkt sich ein zu hoher Molybdänspiegel negativ auf die Kupfer-Aufnahme aus.
Was verbessert die Aufnahme von Molybdän?
Wer sicherstellen möchte, genügend Molybdän aufzunehmen, sollte auf eine gesunde Darmflora achten. Der regelmäßige Verzehr von probiotischen Lebensmitteln wie Naturjoghurt sowie die Vermeidung von langen Antibiotika Therapien helfen, diese zu stärken.