Silizium und Siliziummangel
Silizium ist im chemischen Periodensystem unter der Zahl 14 und dem Kürzel "Si" zu finden. Bei der Subtanzhandelt es sich um ein klassisches Halbmetall, das für den menschlichen Körper als sogenanntes Ultraspurenelementessentiell ist. Im gesamten menschlichen Körper befinden sich allerdings lediglich circa 1,4 Gramm Silizium. In der Erdkruste ist Silizium nach Sauerstoff das zweithäufigste Element nach Masse. Jedoch ist es in der Natur selten in seiner reinen, elementaren Form zu finden. In der Regel liegt es als Sauerstoffverbindung beziehungsweise als Siliziumdioxid vor. Die Säure von Siliziumdioxid ist als Kieselsäure bekannt. Präparate, die als "Kieselerde" oder "Silicea terra" beworben werden, basieren ebenfalls auf Siliziumdioxid und sollen Haut, Nägel, Bindegewebe und Knochen gesund erhalten und stärken. Wissenschaftlich konnte diese Wirkung bisher nicht bestätigt werden, dennoch scheint Einigkeit darüber zu herrschen, dass Silizium eine Rolle bei der Knochenbildung und -reifung zukommt.
Funktion im Körper
Im menschlichen Organismus sind etwa 20 Milligramm Silizium je Kilogramm Körpergewicht zu finden. Mit zunehmendem Alter ist die Siliziumkonzentration jedoch rückläufig. Aufgrund der sehr geringen Konzentration wird Silizium auch als Ultraspurenelement bezeichnet, dennoch ist es in nahezu jeder Zelle zu finden. Vor allem die schnell wachsenden Zellen der Haut, Haare und Nägel enthalten relevante Mengen Silizium. Daher wird davon ausgegangen, dass Silizium eine Rolle bei der Gesunderhaltung und Stärkung dieser Körperpartien spielt. Mit zunehmendem Alter lässt die Spannkraft der Haut nach, die Fähigkeit der Haut Feuchtigkeit zu speichern, nimmt ab und auch der Siliziumgehalt ist rückläufig. Möglicherweise kann mit Silizium einer verfrühten Hautalterung, brüchigen Nägeln und sprödem Haar entgegengewirkt werden.
Silizium-Mangel
Bisher ist kein echter Silizium-Mangel beobachtet worden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die genaue Funktionsweise von Silizium im menschlichen Körper noch nicht vollständig verstanden wird. Daher gibt es derzeit auch keine offizielle Zufuhrempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Ursachen
Vor allem Getreide wie Hirse und Hafer, aber auch einige Obst- und Gemüsesorten enthalten relevante Siliziummengen. Eine unausgewogene Ernährungsweise mit zu wenig frischen Zutaten und kaum Ballaststoffen könnte zu einer schlechten Versorgung mit Silizium beitragen.
Symptome
Ein schlechte Versorgung mit Silizium wäre vor allem dort zuerst sichtbar, wo Silizium in der höchsten Konzentration vorkommt, also bei Haut, Haaren und Nägeln. Auf folgende Anzeichen ist daher zu achten:
- spröde Nägel
- trockenes, strohiges bis brüchiges Haar
- trockene, faltige Haut
Darüber hinaus sind bei einigen Krebspatienten sehr niedrige Siliziumwerte festgestellt worden. Offenbar kann eine Unterversorgung auch das Knorpelgewebe sowie die Knochenflexibilität stören und sogar zu Sehstörungen aufgrund von Netzhautdegeneration führen.
Silizium-Mangel behandeln und vorbeugen
Um einer schlechten Versorgung mit Silizium vorzubeugen, empfiehlt sich eine gesunde Ernährungsweise. Wer regelmäßig Obst und Gemüse zu sich nimmt sowie Ballaststoffe wie Haferflocken isst, sollte ausreichend mit Silizium versorgt sein.
Selbstbehandlung
Eine Selbstbehandlung mit Nahrungsergänzungsmitteln ist in der Regel nicht nötig. Mit zunehmendem Alter oder zur Therapie von bestimmten Krankheiten kann jedoch die Einnahme eines siliziumhaltigen Präparats in Absprache mit dem behandelnden Arzt erwogen werden.
Überdosierung
Überdosierungen mit Silizium durch die Nahrung sind quasi unmöglich. Lediglich durch die Überdosierung von siliziumhaltigen Präparaten kann es zu Beschwerden kommen. Eine bekannte Folge ist die Hämolyse, die Auflösung der roten Blutkörperchen. Eventuell wird durch eine Überdosierung die Harnsteinbildung begünstigt. Da Silizium für eine Reihe von industriellen Zwecken gebraucht wird, ist eine übermäßige Zufuhr über die Atemwege bei Bergarbeitern wahrscheinlich. Um Jeans im Used-Look oder mit speziellen Waschungen herzustellen, werden die Textilien meist sandgestrahlt. Außerdem entsteht der gefährliche Staub bei Edelsteinschleifereien. Die sogenannte Silikose bezeichnet ein Zuviel von Silizium, wenn mineralischer und quarzhaltiger Staub inhaliert wird. In der Folge können sich Granulome (Knötchen) in der Lunge bilden, wodurch die Lungenfunktion gestört wird. Atemnot sowie Husten sind mögliche Symptome. Schlimmstenfalls führt die Silikose zu chronischer Bronchitis oder sogar zum Tod durch Ersticken.
Täglicher Bedarf
Konkrete Zufuhrempfehlungen vonseiten offizieller Behörden gibt es für Silizium derzeit noch nicht. Inoffizielle Zufuhrempfehlungen schwanken zwischen 30 bis 200 Milligramm täglich.
Silizium findet Anwendung bei
Anwendungsgebiet | Beschreibung |
---|---|
Osteoporose | Silizium kann womöglich für die Behandlung von Osteoporose genutzt werden, da es sich anscheinend positiv auf die Knochengesundheit auswirkt. |
Vergiftungen | Die Gabe von Siliziumpräparaten kann offenbar die Aufnahme von Aluminium aus dem Magen-Darm-Trakt verringern. Dadurch könnte Silizium bei Schwermetallvergiftungen eingesetzt werden. |
Schwermetallbelastung durch Aluminium | Die Gabe von Siliziumpräparaten kann offenbar die Aufnahme von Aluminium aus dem Magen-Darm-Trakt verringern. Dadurch könnte Silizium bei Schwermetallvergiftungen eingesetzt werden. |
Schönheitspflege und Anti-Aging | Silizium kann womöglich für die Behandlung von Osteoporose genutzt werden, da es sich anscheinend positiv auf die Knochengesundheit auswirkt. |
Häufige Fragen und wissenswertes
Was verbessert die Aufnahme von Silizium?
Die Bioverfügbarkeit von reinem Silizium ist eher schlecht. In einigen Pflanzen liegt es jedoch bereits in assimilierter Form vor und kann so besser vom Körper aufgenommen werden. Zu nennen sind an dieser Stelle beispielsweise Brennessel und Schachtelhalm. In der Form von Kieselsäure kann Silizium ebenfalls besser vom Körper aufgenommen werden.
Was verschlechtert die Aufnahme von Silizium?
Eine ballaststoffarme Ernährung führt dazu, dass nur sehr wenig Silizium mit der Nahrung zugeführt wird.
Silizium-Tabletten
Die zusätzliche Einnahme von Silizium-Tabletten als Anti-Aging-Mittel gilt als umstritten. Die Präparate auf Kieselsäurebasiskönnen jedoch zur Verbesserung der der Nagel-, Haar- und Hautstruktur genutzt werden. Um Überdosierungen zu vermeiden, sollte die Einnahme mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Quellen
Quellen:
- Burgerstein, U., Schurgast, H, Zimmermann, M: Handbuch Nährstoffe - Vorbeugen und heilen durch ausgewogene Ernährung (2012), Trias Verlag (12. Auflage)
- http://www.gesundheit.de/ernaehrung/naehrstoffe/mineralstoffe-und-spurenelemente/kieselsaeure