Wunderwaffe Fischöl

Fisch auf Brettchen
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Dass Fischöl gesund ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. In Ländern, in denen viel Fisch verzehrt wird, treten bestimmte Krankheiten deutlich weniger auf. Und schon zu Omas Zeit hieß es: Einmal die Woche soll Fisch auf den Tisch kommen! Doch wie wirkt das Fett von Fischen und welche Krankheiten lassen sich damit verhindern?

EPA, DHA, DPA - auf diese Buchstaben kommt es an!

Gesundheitlich interessant ist nicht das gesamte Fett der Fische, sondern vielmehr seine besonderen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, auch Omega-3 Fettsäuren genannt. Diese Fettsäuren sind essenziell, können also nicht vom Körper selbst hergestellt werden und müssen daher über die Nahrung aufgenommen werden. Die wichtigsten Fettsäuren im Fischfett sind EPA, DHA und DPA, die jeweils unterschiedliche wichtige Funktionen im menschlichen Körper übernehmen. Ein gutes Fischöl erkennt man an seinem hohen Gehalt an den genannten Fettsäuren. Beim Kauf lohnt sich daher ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe!

Gesund und fit mit Omega-3

Zahlreiche Studien belegen die positive Wirkung von Omega-3 Fettsäuren auf den menschlichen Organismus.
Am deutlichsten ist die Wirkung auf das kardiovaskuläre System. So beugen die Fettsäuren Herzrhythmusstörungen vor und stabilisieren die Gefäßstrukturen, welche sonst zur Plaquebildung neigen. Solche gefährlichen Gefäßablagerungen, im Volksmund gerne Gefäßverkalkung genannt, führen im schlimmsten Fall zu Herzinfarkten und Schlaganfällen.
Die altersbedingte Veränderung der Koronargefäße, den Gefäßen direkt am Herzen, verlangsamt sich ebenso - eine weitere herzschützende Funktion. Entzündungen sind für nahezu alle Krankheiten symptomatisch, auch wenn wir die meisten entzündlichen Reaktionen gar nicht bemerken, da sie sich im Inneren abspielen. Vor allem EPA wirkt im Organismus entzündungshemmend und sorgt damit nicht nur für eine Verringerung des Herzinfarktrisikos. Ein regelmäßiger Verzehr der Fettsäuren senkt den Triglyceridspiegel, der - wenn zu hoch - für eine schlechte Durchblutung und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse führen kann. Relativ schnell lässt sich mit der regelmäßigen Einnahme von Omega-3 auch der Blutdruck senken.

Omega-3 - nicht nur fürs Herz!

Die Fettsäuren EPA und DHA können allerdings noch viel mehr, als nur für ein gesundes Herz zu sorgen. Erste Studien haben ergeben, dass Fischöl positiv für das Gehirn ist. So sinkt das Risiko, an Alzheimer und Demenz zu erkranken mit der Einnahme hoch konzentrierter Fischölkapseln. Auch im Bereich der Psyche liefern die Fettsäuren hilfreiche Beiträge. So fanden Forscher heraus, dass vor allem EPA bei Depressionen hilft. Bei Schizophrenie, Borderlinestörungen und ADS ergaben Tests ebenso positive Entwicklungen nach langfristiger Einnahme der Fettsäuren.
Im Bereich der Onkologie hat sich die Einnahme von EPA und DHA zu einer ernstzunehmenden Präventivmaßnahme entwickelt. Bei einigen Krebsarten, wie beispielsweise Brustkrebs, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung bei regelmäßiger und hoch konzentrierter Einnahme.

Vorbeugen ist besser!

Die Einnahme von Omega-3 Fettsäuren wird nicht innerhalb weniger Wochen zu deutlichen Verbesserungen bei Erkrankungen führen. Vielmehr ist eine dauerhafte Einnahme - idealerweise bevor eine Krankheit ausbricht - empfehlenswert. Die besonderen Stärken der Fettsäuren liegen im Präventivbereich. Nur eine langfristige und regelmäßige Einnahme zeigt auch eine garantierte Wirkung - auch wenn Sie diese vielleicht gar nicht sofort bewusst wahrnehmen. Übrigens: Nach wie vor ist ein regelmäßiger Verzehr von Fisch ein toller Beitrag für Ihre Gesundheit. Ein bis zweimal wöchentlich - natürlich gerne auch häufiger - sollte Fisch statt Fleisch auf dem Teller liegen. Recht alt werdende Arten, wie Thunfisch, Schwertfisch und auch Lachs sollten Sie allerdings in nicht zu großem Maße verzehren. Gerade die beiden Erstgenannten reichern in ihrem Fett oft große Mengen an Schwermetallen an. Viel besser sind Sardinen, Makrelen oder andere kurzlebige Fische.

Autor/-in:

Helenna Brands

Helenna Brands, zertifizierte Fitness- und Ernährungsberaterin. Einige Jahre arbeitete sie Vollzeit in dieser Branche, heute ist sie nebenberuflich als Personal Trainerin tätig. Insgesamt gehören Sport, Ernährung und Gesundheit seit über 15 Jahren zu Ihrem beruflichen und privaten Leben.