Mirabellen

Die Bezeichnung "Mirabelle" leitet sich von dem lateinischen Ausdruck "mirabilis" (= bewundernswert, wunderbar) ab und diese hat sich die süße Sommerfrucht wahrhaft verdient. Bereits im Frühjahr betört der Mirabellenbaum mit seiner weißen Blüte, aus der sich im August Steinfrüchte mit hoher Fruchtzuckerkonzentration bilden. Das Farbspektrum reicht von dunkelrot bis zu leuchtendem Gelb. Noch wertvoller als das Äußere ist jedoch der große Nutzen für die Gesundheit.

Inhaltsangabe

  1. Gesundheitspotential
  2. Lagerung
  3. Verwendung in der Küche

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Mirabellen

VitalstoffMenge je 100g
Kalium12.00 mg
Calcium33.00 mg
Phosphor15.00 mg
Magnesium0.50 mg
Eisen42.00 mg
Vitamin A (Äquivalent)0.50 mg
Vitamin E0.06 mcg
Vitamin B10.04 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.60 mg
Vitamin B3 (Niacin)0.05 mg
Vitamin B67.00 mg
Vitamin C0.00 mg

Reich an Vitamin C, dem Alleskönner unter den Vitaminen

Mirabellen sind die kleinste Pflaumenart und stecken voller Vitamine. Sonnengereift liefern sie neben Vitamin A und B große Mengen an Vitamin C. Dessen positive Auswirkung auf das Immunsystem ist allseits bekannt. Darüber hinaus strafft Vitamin C aber auch das Bindegewebe, indem es die Kollagenbildung anregt. Nicht zu vergessen ist die gesteigerte Aufnahme von Mineralstoffen durch das Vitamin.

Hoher Kaliumgehalt sorgt für optimalen Wasserhaushalt der Zellen

Erwähnenswert ist vor allem der hohe Kaliumgehalt. Der Mineralstoff ist eines der wichtigsten Spurenelemente für die einwandfreie Funktion des Organismus. Im Körper übernimmt es folgende Aufgaben:

  • Regulation des Wasser-Elektrolyt-Haushalts
  • Festigung der Zellstruktur
  • Stärkung des Herzens
  • Energiegewinnung
  • Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts
  • Verbesserung der Nervenleitung
  • Muskelkontraktion
  • Aktivierung verschiedener Enzyme
  • Nierenfunktion

Die Mirabelle als natürliches Arzneimittel

Nicht ganz so viel wie Kalium, aber doch in beachtlichen Mengen, ist auch Magnesium in der Mirabelle enthalten. Dieser Mineralstoff gilt als "Nervenfutter". Bei Stress schüttet der Köper sogenannte T-Zellen aus. Magnesium besitzt die Fähigkeit, diese zu bekämpfen. Indem Mirabellen auf diese Weise für Gelassenheit sorgen, schützen sie im indirekt das Herz vor Infarkten aufgrund häufiger psychischer Anspannung.

Weiterhin liefern die kleinen Pflaumen Karotionide. Hierbei handelt es sich um Pflanzenstoffe, die die Schleimhäute geschmeidig halten. Zwar entzünden sich diese vor allem im Winter bei trockener Heizungsluft, doch auch in der warmen Jahreszeit besteht die Gefahr, an einer Sommergrippe zu erkranken. Dabei erweist sich der Verzehr von Mirabellen als perfekter Schutz gegen Bakterien und Infekte.

Wertvolle Pektine für die Verdauung

Zu guter Letzt sind Mirabellen reich an Pektinen. Diese wirken sich ähnlich wie Ballaststoffe positiv auf den Magen-Darmtrakt aus. Zum einen verlangsamen sie die Verdauung, indem sie deren Organe lange beschäftigen. Daraus resultiert ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Ganz nebenbei können Mirabellen demnach auch zu einer Gewichtsreduktion beitragen. Zum anderen binden Pektine Giftstoffe und fördern gleichermaßen die Cholesterinausscheidung. Mit dem Genuss von Mirabellen sinkt also das Arteriosklerose Risiko.

Mirabellen richtig lagern

Einen Wermutstropfen gibt es dann aber doch: Mirabellen sind sehr schnell verderblich. Am besten schmecken sie ohnehin frisch gepflückt, zumal sie in dieser Form mit Sicherheit den höchsten Vitamingehalt aufweisen. Dennoch ist es möglich, die gelben Zwetschgen für zwei oder drei Tage aufzubewahren. Dafür eignet sich ein feuchter sowie kühler Ort am besten. Ein Folienbeutel schützt das empfindliche Obst vor äußeren Einwirkungen. In dieser Verpackung lassen sich die Sommerfrüchte auch problemlos einfrieren. Optimaler Weise geschieht dies nach dem Entkernen. Ratsam ist zudem, die Früchte erst kurz vor dem Verzehr zu waschen, um den natürlichen Schutzfilm nicht zu zerstören, der die Pflaumenart vor dem Austrocknen schützt.

Verwendung in der Küche

Frisch wandert die Mirabelle in die Dessertschale, auf die Torte oder in den Obstsalat. Ihr zartes Fruchtfleisch zeichnet sich durch die besonders intensive Süße aus. Häufig ist auch Mirabellen-Konfitüre anzutreffen. Dank des hohen Pektingehalts, eines natürlichen Geliermittels, verringert sich der benötigte Zuckeranteil beim Einkochen. Am beliebtesten ist aber wahrscheinlich die Verarbeitung zu Likör.