Aprikosen

Aprikosen (Prunus armeniaca) sind laubwechselnde Bäume oder Sträucher aus der Gattung der Rosengewächse. Sie können bei günstigen Bedingungen bis zu zehn Meter hoch werden und erfreuen uns mit ihren saftigen gelb-orangeroten Früchten. Außer der Frucht werden auch die Kerne und das Öl verwendet. Aprikosen lieben es warm, auch in Deutschland werden Aprikosen kultiviert. Allerdings ist der Anbau hierzulande durch das unberechenbare Klima bedroht: Frühe Blüte und späte Frühjahrsfröste gefährden die komplette Ernte.

Inhaltsangabe

  1. Gesundheitspotential
  2. weitere Anwendungsgebiete
  3. Lagerung
  4. Verwendung in der Küche
  5. Verschiedene Formen
  6. Gesundheitliche Studien und Erkenntnisse

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Aprikosen

VitalstoffMenge je 100g
Natrium2.00 mg
Kalium280.00 mg
Calcium17.00 mg
Phosphor22.00 mg
Magnesium9.00 mg
Eisen0.60 mg
Vitamin A (Äquivalent)280.00 mcg
Vitamin E0.50 mg
Vitamin B10.04 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.05 mg
Vitamin B3 (Niacin)0.70 mg
Vitamin B60.07 mg
Vitamin C10.00 mg

Samtige Früchte mit wertvollem Innenleben

Aprikosen enthalten relativ wenig Wasser. Ihr appetitliches Aussehen verdanken sie den in ihnen reichlich vorhandenen Carotinoiden. Diese verleihen den Früchten ihre gelbrote Farbe und schirmen die Frucht vor schädlichen freien Radikalen ab. In-vitro- und Tierversuche zeigten mögliche antioxidative, entzündungshemmende und das Immunsystem beeinflussende Gesundheitseffekte. Epidemiologische Studien, die Gesundheit des Menschen betreffend, assoziieren ein verringertes Risiko für

  • Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • Altersbedingte Augenkrankheiten
  • In Diskussion: Krebs, metabolisches Syndrom, Gefäßveränderungen

Niacin - der Jungbrunnen

Besonders getrocknete Aprikosen sind reich an Niacin. Niacin ist ein Vitamin aus dem B-Komplex. Es wird für den Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel benötigt. Niacin wirkt antioxidativ und beteiligt sich an vielen enzymatischen Vorgängen. Niacin ist wichtig für die Gesundung und Widerherstellung der Haut, Muskeln, Nerven und DNA. Augenzwinkernd lässt sich festhalten: Wer den Alterungsprozessen Paroli bieten möchte, sollte des Öfteren zu "verjüngenden" Aprikosen greifen.

Wirkstoffcocktail für blasse Zeitgenossen

Aprikosen enthalten eine Wirkstoffkombination aus Folsäure, Kupfer und Kobalt. Das macht sie zum idealen Obst für blutarme, blasse Menschen. Aufgrund des hohen Kupfergehalts sollten schwangere Frauen nicht übermäßig viele Aprikosen verzehren. Bei entsprechender Veranlagung können die Früchte Durchfall verstärken und damit bei übermäßigem Verzehr schwächen.

Weitere Anwendungsgebiete

Das rötliche Aprikosenkernöl wird in Kosmetika als pflegende und regenerierende Zutat verwendet. Nagelpflegeöle sind ein häufig anzutreffendes Beispiel für die Anwendung von Aprikosenöl für kosmetische Zwecke. Die traditionelle chinesische Medizin nutzt die bitteren Aprikosensamen (Xing ren) zur Linderung von Husten, Atemnot und Asthma. Vor Selbstmedikation wird gewarnt, da Aprikosenkerne Amygladin enthalten. Amygladin wird im Körper in Blausäure umgewandelt. Eine zu hohe Dosis ruft Vergiftungserscheinungen hervor.

Aprikosen richtig lagern

Aprikosen sollten in der Saison von Mai bis August eingekauft werden. Vollreife oder überreife Früchte lassen Sie lieber liegen, es sei denn, Sie möchten sie umgehend zu Marmelade verarbeiten. Aprikosen verderben schnell, der richtige Zeitpunkt entscheidet. Zu reife Aprikosen schmecken mehlig, zu früh gepflückter Ware mangelt es an Aroma. Etwas festere Exemplare bewahren Sie am besten im Kühlschrank auf. Die Früchte lassen sich gut einfrieren oder mit dem Dörrapparat trocknen. Trockenaprikosen sind ein idealer Snack für den kleinen Hunger zwischendurch. Wer selbst trocknet, hat den Vorteil, ungeschwefelte Ware zu lagern.

Verwendung in der Küche

Aprikosen bereichern den Speiseplan auf vielfältige Art. Meistens wird das Obst frisch verzehrt, aber auch in Hauptmahlzeiten oder als Dessert machen sie eine gute Figur. Orientalischen Gerichten wie Kichererbsen, Bohnencurrys oder Hackfleischzubereitungen verleihen Aprikosen eine besondere Note. Aprikosenmus kann anstelle von Apfelmus zu Kartoffelpuffern oder gebackenem Camembert gereicht werden. Kaltschalen, Cremes, Quarkspeisen und Eiscreme aus aromatischen Aprikosen sind ein sommerlicher Hochgenuss. Marmelade, Liköre und Säfte dienen als weitere Beispiele für die vielseitige und abwechslungsreiche Anwendung von Aprikosen in der Küche. Wer möchte, kann die Aprikosen vor der Weiterverarbeitung enthäuten. Dazu werden die Früchte für fünf Sekunden in kochendes Wasser gegeben. Nach dem Erkalten lässt sich die Schale einfach abziehen. Die Giftstoffe, die beim Anbau ausgebracht werden, sitzen vorwiegend auf der Schale und werden damit zu einem großen Teil entfernt. Andererseits gehen beim Enthäuten auch Vitamin C und Folsäure verloren.

Tipp: Aprikosen sind reich an Provitamin A (Carotin) und Vitamin A. Vitamin A wird vom Körper besser verstoffwechselt, wenn es gekocht, püriert sowie mit Fett aufgenommen wird.

Verschiedene Formen

Aprikosen sind als Frischobst, tiefgefroren, getrocknet, in Form von Säften und Likören auf dem Markt. Die meisten Vitamine und Mineralstoffe sind in frischen oder tiefgefrorenen Aprikosen enthalten. Aber auch getrocknete Aprikosen überzeugen durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe, zum Beispiel Niacin. Gefriergetrocknetes Aprikosenpulver kann Müslis, Smoothies und viele weitere Küchengenüsse bereichern und verfeinern. Dosenaprikosen sind arm an Vitaminen und sollten nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel als Tortenbelag verwendet werden. Liköre und Säfte sind zwar weniger unter gesundheitlichen, dafür aber umso mehr unter kulinarischen Aspekten eine Empfehlung wert.

Gesundheitliche Studien und Erkenntnisse

Einfluss von langfristigem Konsum bitterer Aprikosenkerne auf Herz- und Gefäßerkrankungsrisiken
Eine aktuelle Studie vom Mai 2018 legt die Vermutung nahe, dass der regelmäßige Verzehr von Aprikosenkernen das Potential birgt, kardiovaskuläre Erkrankungen zu verhüten. Zur Studie.