Kartoffel

Bis heute scheiden sich die Geister über die Frage, wie die Kartoffel genau nach Europa gekommen ist. Kaum jemand hätte damals wohl gedacht, dass diese krautige, aufrecht kletternde Pflanze mit einer Knolle daherkommt, die heutzutage einen festen Platz auf dem Speiseplan sehr vieler Europäer hat. Doch tatsächlich gehört dieses Nachtschattengewächs mittlerweile weltweit zu den wichtigsten Nahrungsmitteln der Welt.

Inhaltsangabe
  1. Gesundheitspotential
  2. Anwendung als Hausmittel
  3. Anwendung in der Tiernahrung
  4. Anwendung in der Industrie
  5. Anwendung in der Kosmetik
  6. Lagerung
  7. Verwendung in der Küche
  8. Verschiedene Formen 

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Kartoffel

VitalstoffMenge je 100g
Natrium3.00 mg
Kalium411.00 mg
Calcium6.00 mg
Phosphor50.00 mg
Magnesium20.00 mg
Eisen0.40 mg
Vitamin A (Äquivalent)1.00 mcg
Vitamin E0.05 mg
Vitamin B10.10 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.05 mg
Vitamin B3 (Niacin)1.20 mg
Vitamin B60.30 mg
Vitamin C17.00 mg

Gesünder als manch einer denkt

Um die Kartoffel gibt es so einige Gerüchte. Zum Beispiel ist sie vor allem in den USA als Dickmacher verpönt, auch behaupten andere, dass sie Blutzuckerschwankungen verursacht. Doch das sind eben nur Gerüchte, tatsächlich liefert die Kartoffel nur 69 Kalorien pro 100g, es ist viel mehr die Art der Verarbeitung in der Küche (zum Beispiel zu Pommes oder Chips) und die Beigabe von Butter und Fett, die der Kartoffel den schlechten Ruf bescheren. Dabei verfügt die Kartoffel über einige wichtige Nährstoffe.

Ein anhaltender Sattmacher

In Sachen Diät kann die Kartoffel sogar genau die richtige Wahl sein, denn sie ist sättigender als so manch anderes Gemüse. Dies liegt an den langen Kohlenhydratketten, die in der Knolle enthalten sind und vom menschlichen Körper nur langsam verarbeitet werden können. Wenn Sie die Kartoffel nach dem Kochen kurz abkühlen lassen, bildet sich zudem die sogenannte resistente Stärke, die diese Wirkung nochmal verstärkt.

Zur Senkung des Blutdrucks

In der Kartoffel sind Flavonoide und Kukoamine enthalten, die dafür bekannt sind, blutdrucksenkend zu wirken. Besonders in der blauen und der violetten Kartoffel sind diese Inhaltsstoffe in höherer Menge enthalten. Die Antioxidantien haben zudem eine entzündungshemmende Wirkung und können Zellschäden vermeiden. Daraus ergibt sich, dass die Kartoffel ebenfalls das Krebsrisiko verringert. Allerdings sind die normalen Kartoffeln in Sachen Blutdruck von Forschern umstritten. So kommen verschiedene US-Studien, darunter eine Studie des Brigham and Women's Hospital in Boston, zu dem Resultat, dass ein zu hoher Kartoffelkonsum bei Frauen durchaus Bluthochdruck fördern könnte. Zur Studie.

Eine gute Vitamin-C-Quelle

Während man den höchsten Vitamin-C-Gehalt in den meisten Citrusfrüchten findet, so ist die Kartoffel unter dem Gemüse ein wunderbarer Vitamin-C-Lieferant. Da man von Kartoffeln in der Regel mehr isst als von einer Zitrone, wird diese sogar von der Knolle in den Schatten gestellt.

Gut für die Nieren

In der Kartoffel ist eine verhältnismäßig hohe Dosis Kalium enthalten, die eine entschlackende Wirkung auf die Nieren hat. Auf sanfte Art und Weise wird die Niere durch den Verzehr von Kartoffeln bei der Ausscheidung überflüssiger Flüssigkeiten unterstützt.

Hilfreich bei Beschwerden mit dem Magen und Darm

Der oben genannte Kaliumanteil führt des Weiteren dazu, dass die Kartoffel zu den basischen Lebensmitteln gezählt wird. Dementsprechend ist sie ein wahres Heilmittel bei Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt. Ob Sodbrennen, Durchfall, Reizung der Magenschleimhaut oder Völlegefühl, die Kartoffel hilft zur Minderung der Beschwerden. Am besten in Form von Kartoffelbrei, denn der Stärkegehalt bindet Säuren und Gifte und wirkt somit beruhigend auf den Magen.

Anwendung als Hausmittel

Nicht nur als Nahrungsmittel kann die Kartoffel ihre Heilkräfte entfalten, sondern auch als Hausmittel. So helfen beispielsweise kalte Wickel mit rohen Kartoffelscheiben aufgrund des Pflanzenstoffes Quercetin gegen akute rheumatische Beschwerden und Mückenstiche. Ebenfalls ein altes und hilfreiches Hausmittel ist die Inhalation mit Kartoffeldampf bei Erkältungen.

Anwendung in der Tierhaltung

Nicht nur für Menschen ist die Kartoffel ein gesundes Nahrungsmittel, sondern auch für Kühe. Entsprechend werden einige Kartoffelarten speziell für die Viehfütterung gezüchtet, um den Tieren Stärke und Proteine zu geben.

Anwendung in der Industrie

Während in der herkömmlichen Kartoffel die Stärke sowohl aus Amylopektin als auch Amylose besteht und dies für den menschlichen Körper gleichermaßen verwertbar ist, so können die beiden Stoffe in der Industrie nicht zusammen genutzt werden. Dort wird hauptsächlich das Amylopektin und seine kleisterartige Eigenschaft benötigt. Dieses wird als Rohstoff der Stärkeindustrie genutzt.

Anwendung in der Kosmetik

Die in der Kartoffel enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine sind ebenfalls in der Kosmetik gefragt. Raue Haut wird geschmeidig, Schwellungen gehen zurück. Entsprechend ist die Kartoffel ein beliebtes Nahrungsmittel, um sich selbst Maske und Peelings herzustellen, die es aber auch im Handel zu kaufen gibt.

Kartoffeln richtig lagern

Zunächst sollte bereits beim Kauf von Kartoffeln darauf geachtet werden, dass sich keine grünen Stellen auf den Knollen befinden. Zu Hause sind die Kartoffeln dann am besten in einem kühlen, dunklen Raum (Vorratsraum oder Keller) bei mindestens 4°, aber höchstens 8° Celsius zu lagern, um Fäulnis und unerwünschte Triebe zu vermeiden. Wenn die Anforderungen stimmen, können Kartoffeln sogar mehrere Monate ohne Probleme gelagert werden. Lediglich Frühkartoffeln sollten schnellstmöglich - maximal nach zwei Wochen Lagerung - verzehrt werden.

Verwendung in der Küche

Die Kartoffel kann auf viele verschiedene Arten verwendet werden, in der Regel wird sie aber vor dem Verzehr gekocht, gebacken oder gebraten. Oftmals heißt es, dass rohe Kartoffeln giftig für den menschlichen Körper wären. Dies ist aber nicht der Fall, sie ist lediglich deutlich schwerer verdaulich. Die Schale der Kartoffel wird ebenfalls häufig als giftig bezeichnet, was ebenfalls nicht ganz richtig ist. Man sollte allerdings dringend darauf achten, dass keine grünen Stellen vorhanden sind. Dabei handelt es sich um Chlorophyll, was selbst ungiftig ist, doch im Falle der Kartoffel kann sich genau dort Solanin entwickeln. Dabei handelt es sich um ein Alkaloid mit dosisabhängiger Giftwirkung.

Verschiedene Formen

Kartoffeln gibt es in denkbar vielen verschiedenen Formen. Einerseits sind eine Vielzahl verschiedener Sorten erhältlich, die sich häufig im Geschmack unterscheiden, andererseits bekommt man die Kartoffel auch in anderen Formen als der Rohform zu kaufen. Viele Produkte der Nahrungsmittelindustrie nutzen Kartoffeln für Fertiggerichte: Kartoffelbrei, Bratkartoffeln, vorgefertigte Folienkartoffeln, Pommes Frites oder Kartoffelchips.